Bandels

Badle – Bandels: Kurze Geschichte des Rittergutes

Die nachfolgenden Ausführungen stammen von Christian F. Maultzsch[1]

Das Gründungsjahr des Gutes ist wohl das Jahr 1352 als Gut nach Magdeburg’schem Recht lt. Unterlagen der natangischen Komturei Balga, Amt Worienen 1354 erste Erwähnung Bandels als prußischer Edelsitz „Bandelen“; dann später „Bandeln“ und schließlich „Bandels“.

1362 wird Gut Bandels dem Prußen Santunge verliehen.
1392 war das Gut wohl im Besitz einer Familie Malgedin.
1414 schwere Kriegsschäden nach dem Poleneinfall in Bandels und Albrechtsdorf
1437 wird das Gut mit Mühle mit einem Rad und 6 Mark Zins erwähnt. Weiterer Besitzer war wohl auch die Familie von Tettau.
1771 wird dort der Dichter August Graf von Lehndorff geboren, als Sohn des dortigen Besitzers Leopold Graf v. Lehndorf; er starb verarmt am 8.4.1820.
1879 soll das Gut 641 Hektar umfasst haben.

Der Vater des letzten Besitzers, Karl August Dietrich von Elern (24.3.1841 – 27.10.1912), kaufte am 1.7.1882 Gut Bandels mit den Vorwerken Kobbelbude und Suiken von Frau Johanna Ackermann. Er war Mitglied des Kreistages und von 1893 bis 1901 Landrat des Kreises Pr. Eylau. Von 1903 bis 1912 war er auch Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses und des Reichstages in Berlin.

Nach seinem Tod übernahm sein jüngster Sohn Carl Moritz Oscar von Elern (21.07.1886 – 11.12.1964) das Gut und die Bewirtschaftung. Er züchtete in Bandels mit zwei Vollblutstuten in bescheidenem Umfang Rennpferde und war selbst ein erfolgreicher Rennreiter; bis 1919 gewann er rund 40 Rennen. 1924 wurde er in das Direktorium des Vereins für Pferderennen und ~ ausstellungen in Königsberg gewählt und war ab 1928 sowohl Vorsitzender des Ostpr. Renn- und Turnier-Verbandes als auch stellv. Vorsitzender des Reichsverbandes deutscher Schafzüchter.

Die Flächen in Hektar und die Tierhaltung umfassten
(lt. Niekammer Güteradressbuch 1932):

  • 389 ha. Äcker
    182 ha. Wiesen
    81 ha. Weiden
    89 ha. Forst/Holzungen
    19 ha. Unland
    1 ha. Wasser
  • 270 Schafe
    172 Rinder
    52 Pferde
    51 Kühe
    44 Schweine

    1907 wird noch eine Molkerei betrieben. Verwalter: Herr Hess

    Das Gut gehörte zum Kirchspiel Albrechtsdorf; der zugehörige Ort hieß: Bandels – Sand (gebildet 1928)

    Nach Ende des Krieges war v. Elern von 1952 bis 1964 Vorsitzender der Kreisgemeinschaft Pr. Eylau; und von 1954 Mitglied im Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen. Er starb durch einen Verkehrsunfall in Königswinter bei Bonn am 11.12.1964 im Alter von 78 Jahren.

    Bisher habe ich vom Gut keine Bilder gefunden.

Quellen.
Horst Schulz Kr. Pr. Eylau
Genealogie Tagebuch. Irmi Gegner- Sünkler
Ortssippenbuch Albrechtsdorf H-G Stritzel 1999
Chr. Maultzsch Dez. 2015



[1] Christian Maultzsch, mail 11. 11. 2015; 3. 12. 2015;

Bilder