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Barten

Geschichte von Barciany – Barten

Das Gelände bei Barten war schon in den Jahrhunderten unmittelbar nach der Zeitenwende (1. – 6. Jh.) besiedelt, wie Ausgrabungsfunde belegen. In späterer, prußischer Zeit hat sich hier der Mittelpunkt des Gaues Barten befunden, der etwa die alten Kreise Rastenburg und Gerdauen umfaßte. Im 12. Jh. war das hiesige Territorium mit befestigten Plätzen dicht besiedelt. Der Sage nach gab einer der elf Söhne König Widewuts, Bartho, dem Land seinen Namen. Jedenfalls erinnert der „Bartensche Rekel“ an diese Zeit..

Ende des 13. Jhs. brachte der Orden das Land Barten unter seine Gewalt, zu Beginn des 14. Jhs. wurde Barten besetzt und zu einer Burg ausgebaut..In der ältesten für hier bekannten Urkunde von 1289 befahl der Landmeister Meinhard von Querfurt den Bau einer Siedlung etwa 800 m nördlich der Burg, die den Namen „Barthen“ erhielt. Vermutlich 1359 erhielt die Siedlung die ersten Stadtrrchte und ein Wappen. Zu ihrem Schutz erhielt sie 1377 unterr Hochmeister Winrich von Kniprode eine Wehrmauer mit drei Toren.Davon zeugen heute keine Spuren mehr. Es gab eine Kirche von 1389 und eine erste Schule 1548.[1]

Nach einer gewissen Blütezeit, in der der Chronist Henneberger den Ort im 14. Jh. bereits als „Stedlein“ bezeichnete, verlor die Siedlung ab Mitte des 15. Jhs an Bedeutung.. Deshalb erhielt Barten erst 1628 unter Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg erneut die Stadtrechte. Diese wurden 1945 wieder entzogen. 1939 wohnten in Barten 1.543 Einwohner. Somit war Barten damals die viertkleinste Stadt Ostpreußens.

Westlich von Barten in Radosze – Freudenberg gab es einen Berg, der als prußische Fliehburg genutzt worden sein soll. Auf drei Seiten hat er steile Hänge, auf der vierten zog sich ein Plateau nach Süden hin. Auf seiner Kuppe befand sich ein Hünengrab. Zu prußischer Zeit soll der Berg von Wasser umgeben gewesen sein.

Zwei Kilometer weiter erhebt sich der „Kranichberg“ mit einer Höhe von 88 Meter üNN, auf dem die Kraniche während des Vogelzugs bevorzugt Rast machten. Zum Berg gibt es eine Legende: im alten Staatsarchiv soll sich folgende Information erhalten haben – „Im Kranichberg ist ein Kessel Gold vergraben. Wer ihn heben will, muß einen Scheffel Erbsen aufessen“.

Der „Bartensche Rekel“ mit dem Horn in der Hand vor der Brust, eine jener mysteriösen archaischen Granitfiguren aus dem 10. bis 12. Jh., stand ehemals im Burggarten vor der Feldseite des Ostflügels und befindet sich heute auf dem Parcham der Kapitelburg in Olsztyn – Allenstein.


[1] Die Stadt Barten, Der Kreis Rastenburg in der Vergangenheit, Kulturzentrum Ellingen 2018, S. 6

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