Bartendorf

Bartosze – Bartossen/Bartendorf

Nachdem am 12. Februar 1915 bei den schweren Kämpfen während der großen masurischen Winterschlacht viele Tote zu beklagen waren, legte man auf einem Hügel in der Nähe des Dorfes Bartossen eine Gedenkstätte an. Mit ihren charakteristischen drei Kreuzen wurde sie bald als das „Masurische Golgatha“ bekannt.

Auf dieser Anhöhe konnte der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge in jüngerer Zeit ein Gelände von 5 Hektar erwerben und erhielt von polnischer Seite die Genehmigung, dort einen Soldatenfriedhof in der Tradition der alten Gedenkstätte anzulegen. Die Arbeiten dafür begannen 1991 und waren 2001 zum großen Teil abgeschlossen. Hier sollen zukünftig die gefallenen deutschen Wehrmachtangehören einen zentralen Platz des Gedenkens finden. Deshalb werden die im 2. Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten aus dem polnischen Teil Ostpreußens und der Wojewodschaft Podlasie (Bialystok) zusammengelegt, auch aus Einzelgräbern. Bis zum Oktober 2002 waren bereits 10.000 Tote umgebettet. Der Volksbund schätzt, dass die Umbettungsarbeiten noch weitere fünf Jahre in Anspruch nehmen werden. Insgesamt soll die Anlage zur Ruhestätte für 24.000 Gefallene werden. Ihre Namen, Geburts- und Sterbedaten – soweit bekannt – sind dann auf Granitplatten festgehalten. Auch die drei hohen Kreuze der alten Anlage wurden in den Ehrenfriedhof einbezogen. Die offizielle Einweihung erfolgte am 9. August 2003.

Auch die sterblichen Überreste der deutschen Flüchtlinge und Soldaten, die im Frühjahr 2007 bei Arbeiten an der Kanalisation in Pülz, Kreis Rastenburg, entdeckt wurden, will man von der interimistischen Grabstelle in Heiligelinde nach Bartossen überführen. Bei den Toten handelt es sich dem Vernehmen nach vornehmlich um Flüchtlingsfamilien aus dem Raum Treuburg, darunter auch Kinder, die im Gutshaus von Pülz von der Roten Armee überrollt worden waren, sowie um Soldaten in Zivil, die erschossen wurden.[1]

[1] Edith Kaes, Weltkriegs-Tote in Pülz gefunden, Heimatbrief Rastenburg, Juni 2008, S. 470