Beim Eroberungszug König Ottokars von Böhmen 1255 leisteten die Prußen bei Rudau noch einmal heftigen Widerstand, den aber viele von ihnen mit dem Leben bezahlten. Die Überlebenden zogen sich in die Burg Nogympte zurück und boten Ottokar ihre Unterwerfung an, die dieser annahm. Der böhmische König übernahm selbst die Patenschaft über den ersten Täufling, der den Namen Ottokar erhielt. Der zweite Täufling hieß Otto nach dem ebenfalls anwesenden Markgrafen Otto von Brandenburg.
In der Nähe von Rudau, eher dicht bei Tranßau, fand am 17. 2. 1370, dem Sonnabend vor Fastnacht,eine denkwürdige Schlacht statt, in der der Orden die Litauer besiegte, aber der Ordensmarschall Henning Schindekop sein Leben verlor. Großfürst Olgierd von Litauen rückte mit einer auf 70.000 Mann geschätzten Streitmacht über das Eis des Kurischen Haffs auf Königsberg vor, sein Bruder und Mitregent Keystut oder Kynstut kam gleichzeitig von Ragnit her. Die Litauer brandschatzten in Caymen, Schaaken, Powunden und Laptau, bevor sie die Burg Rudau belagerten. Ordensmarschall Henning Schindekop ritt mit seinem 40.000 Mann starken Heer von Lochstädt den Litauern entgegen. Der Orden soll an die 10.000 Litauer erschlagen haben, doch auch den Orden trafen hohe Verluste – neben etlichen gemeinen Soldaten starben 200 Ritter, 26 Komture und der Großkomtur Cuno von Hartenstein. Der Oberste Marschall Henning Schindekop wurde schwer verletzt und starb auf dem Transport nach Königsberg. Teilnehmer der Schlacht auf der Gegenseite war auch Jagiello, der spätere König von Polen und Sieger über den Orden in der Schlacht bei Tannenberg 1410.
Der Legende nach ergriff der Schustergeselle Hans Sagan vom Kneiphof das schon niedergesunkene Banner des Ordensheeres und führte es an der Spitze der Ordensstreitmacht doch noch zum Sieg. Wegen dieser Heldentat wurde Hans Sagan vielleicht vom Hochmeister Winrich von Kniprode, eher jedoch von Kaiser Karl IV. geadelt. Georg Fugh gestaltete 1934 ein Denkmal für Hans von Sagan. Es wurde vor dem Kneiphöfischen Rathaus aufgestellt, aber von der nationalsozialistischen Administration als entartet eingestuft und vernichtet.[2]
Mit der Niederlage der Litauer war deren Angriffselan aber gebrochen. Nie wieder fanden sie die Kraft für ihre legendären ungestümen Einfälle und der Orden konnte in den nächsten drei Jahrzehnten ungestört erblühen.[1]
Etwa 3 km nördlich von Rudau – zwischen Tranßau und Mülsen – existieren die Reste eines Denkmals der Schlacht von Rudau inmitten einer Baumgruppe auf freiem Feld, gestiftet von Hochmeister Winrich von Kniprode (1352 – 1382). Erhalten ist der Sockel der achteckigen Sandsteinsäule mit einer Inschriftenplatte und dem abgekanteten Pfeilerschaft, der auf einem Absatz der Nordseite eingemauert wurde. Auf seinem Basisstein sieht man noch die Jahreszahl 1835, die eingemeißelt wurde, als man das Denkmal restaurierte. Nachdem es erneut verfiel, erneuerte man das Denkmal 1870 in Form eines Felsens aus Granitfindlingen, auf dem man den alten Säulenschaft wieder montierte. Das Ordenskreuz aus Sandstein hatte in der Mitte einen Adler und an den Enden der drei Arme Lilien eingemeißelt. Das Denkmal ist von einem russischen Friedhof umgeben. Es fand erstmals im 16. Jh. bei Kaspar Henneberger und Lukas David Erwähnung.
Eine weitere Gedenkstätte für Henning Schindekop gab es an der Stelle südlich des Ortes Matzkahlen, wo er auf dem Weg von Rudau nach Königsberg tot vom Pferd gefallen war. Hier befand sich ab etwa 1928 eine runde Steinsäule von 1,20 Meter Höhe mit der Inschrift: „Hier starb der Ordensmarschall Hendrick Schindekopf am 12. 2. 1370“.
In Matzkahlen gab es ein kleines adliges Gut, ursprünglich ein Kruggut, das 1528 von Herzog Albrecht samt Kruggerechtigkeit und 3 Hufen + 10 Morgen Land an Mattesen Kalau verliehen worden war und daher den Namen hatte und das am Ende der 1920er Jahre aufgesiedelt wurde. Letzter Besitzer von Gut Matzkahlen war Kurt Leopold. Matzkahlen wurde 1928 nach Mitino – Stantau eingemeindet.[3]