• Lateinschule
• Gymnasium
• Bildhauerschule
• höheren Schulen für Mädchen
• Präparandenanstalt
• Provinzialtaubstummenanstalt
• Landwirtschaftsschule
Zunächst gab es in der Stadt eine Lateinschule, die schon für das Jahr 1444 urkundlich genannt wurde, also zu diesem Zeitpunkt bereits existiert hat. Die Schüler wurden hauptsächlich für die Teilnahme an dem in Latein abgehaltenen Gottesdienst ausgebildet, die Begabten konnten auf die Domschule überwechseln und sogar bis zur Universitätsreife gelangen.
Es folgte ein Gymnasium, das Jesuiten aus Braunsberg, die seit 1630 das Augustinerkloster bewohnten, 1632 im Klostergebäude eröffneten und das bald zu den angesehensten Bildungsstätten des Ermlands zählte.
Seit etwa 1700 gab es eine Bildhauerschule, in der die angehenden Künstler das Schnitzhandwerk sowie die Fertigkeit im Gold- und Kunstschmieden erlernten und in den damit zusammenhängenden Arbeiten wie Vergolden und Bemalen unterwiesen wurden. Dadurch war Rößel im 17. und 18. Jh. ein Zentrum der Bildhauer, Kunsttischler, Goldschmiede und Kunstschlosser, denen man in vielen Werken jener Zeit im Ermland und darüber hinaus begegnet. Am bekanntesten wurden der Bildhauer Christoph Peucker (1662 – 1735) und die Bildhauer und Tischler der Familie Schmidt, die ihre Werkstatt bis in die 1780er Jahre betrieben.
Eine der ersten höheren Schulen für Mädchen im Ermland mit Sitz in Rößel gab es seit 1862, die königliche Präparandenanstalt zur Vorbereitung von Schülern auf das katholische Lehrerseminar in Braunsberg seit 1904, die Provinzialtaubstummenanstalt von 1881 bis 1936 und seit 1921 eine Landwirtschaftsschule.
Das Spektrum der Bildungseinrichtungen war also vielseitig und verschaffte dem kleinen Landstädtchen einen guten Ruf.