Braunswalde

Braswald – Braunswalde

Die große Kirche St. Katharinen im Ort ist 1894 – 1896 entstanden. Der Innenraum ist entsprechend neogotisch ausgestattet und ausgemalt von deutschen Künstlern Zepter und Brandt mit Szenen aus dem Leben der Heiligen und aus Ermlands Geschichte. Der Hochaltar ist von 1902, der dagegen ältere barocke Seitenaltar mit dem Bild der Heiligen Dreifaltigkeit trägt noch das Wappen von Bischof Szembek (1724 – 1740).

Braunswalde verfügte bereits 1363 über ein Kirchengebäude, das jedoch 1500 durch einen Neubau ersetzt wurde. Diesen zerstörte ein Feuer im Anfang des 17. Jhs., wurde jedoch wieder aufgebaut. Letztlich musste sie jedoch dem heutigen Neubau Platz machen. An der Kirche von Braunswalde wirkte um 1900 der Pfarrer Walenty Barczewski, Ethnograph, Historiker und Fürsprecher der im Ermland lebenden Polen, der der Stadt Wartenburg nach dem 2.Weltkrieg seinen Namen gab.[2]

In Braunswalde fand die pro-polnische Bewegung nach dem 1. Weltkrieg eine ziemliche Resonanz. Von hier stammte die Lehrerin und Dichterin Maria Zientara-Malewska (1894 – 1984), in deren Bekanntenkreis das polnische Lied „O Warmio“ entstand, das im Juni 1920 erstmals mit der Musik des in Wartenburg beheimateten Komponisten Feliks Nowowiejski (1877 – 1946) erklang. Ihre Gedichte rühmen vor allem die Schönheit der ermländischen Landschaft und die Religiosität ihrer Bewohner. [1]

Auf dem Friedhof von Braunswalde wurden zahlreiche Ortsbewohner bestattet, die sich vor dem Krieg um das Ermland verdient gemacht haben. Nachfahren dieser Leute leben bis heute noch in der Umgebung.[3]

Westlich in der Nähe von Braunswalde gibt es noch das in den 1930er Jahren gebaute Wasserkraftwerk, dessen Turbinen von der Firma Siemens unverändert gewissenhaft ihren Dienst verrichten.


[1] Dawid Kazanski in Allensteiner Nachrichten,24. 6. 2011, S. 4/5
[2] Malgorzata Jackiewicz-Garniec/Miroslaw Garniec, “Burgen im Deutschordensstaat Preußen”, 1. Auflage Olsztyn 2009, S. 76
[3] R.R., Sie retten die Vorkriegsfriedhöfe, Allensteiner Nachrichten, 24. 4. 2013, S. 2

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