Vavilovo – Bregden
Bregden wurde erstmals 1338 urkundlich erwähnt, als der Pruße Nacoke von Pobrayden als Besitzer festgestellt wurde. Der Name deutete auf die damals zahlreich hier durch die Wälder streunenden Elche hin: braydis = Elch. 1874 wurde der Amtsbezirk Bregden aus den Landgemeinden Rosenberg und Steindorf sowie dem Gutsbezirk Bregden gebildet. Im Jahr 1929 benannte man den Amtsbezirk Bregden um in Amtsbezirk Steindorf und diese Gemeinde Steindorf wurde 1937 weitgehend eingegliedert nach Heiligenbeil.
Nach dem Thorner Frieden 1466 erwarb ein Vertreter der Familie von Massenbach Dorf und Gut Bregden. Zur Familie von Massenbach gehörten bald auch durch Einheirat die Neuckenschen Güter im Kreis Preußisch Eylau. Neucken wurde vor 1640 wieder verkauft und Bregden an Friedrich von der Gröben verpfändet. Durch Heirat von Catharina v. d. Groeben 1660 kam der Besitz an die Familie von Portugall und dann an die Familie von Unruh, bevor er 1768 an den Major Ludwig Weilhelm von Portugall verkauft wurde. Als der jedoch kurz darauf kinderlos starb, heiratet seine Witwe den Obristen Adam Ludwig Baron Treusch von Buttlar (um 1730 – 1788) aus Hessen.
In den nächsten 80 Jahren stellte die Familie von Buttlar die Eigentümer von Bregden, bis nach 1852 der Kaufmann Wilhelm Wien (1819 – 1869), der dem Unternehmer Rudolf Wermke später finanzielle Unterstützung für den Aufbau seiner Landmaschinenfabrik in Heiligenbeil gewährte[1], das Rittergut Bregden erwarb. Er blieb unverheiratet und starb durch einen Sturz vom Pferd, worauf das Gut innerhalb der Familie an Otto Wien (1856 – 1884) weitervererbt wurde. Nach dessen Freitod kam der Besitz an seine Schwester Friederike Clara Wien (1853 – 1902, ebenfalls durch Freitod). Friederike Clara heiratete Otto Meyer (1849 – 1933), eine der bedeutendsten Königsberger Persönlichkeiten jener Zeit, Prokurist und später Teilhaber der Getreidehandelsfirma Castell, österreichisch-ungarischer Generalkonsul, Obervorsteher der Königsberger Kaufmannschaft und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Brauerei Ponarth, und brachte Bregden in die Ehe ein. Meyers dritte Frau Else, geb. Quassowski war dann die letzte deutsche Besitzerin von Gut Bregden.
Während des 2. Weltkriegs war in Bregden ein Flugplatz angelegt worden, den zuletzt auch zivile Flüchtlinge als Fluchtweg nutzten. Nach dem Krieg wurden die Gebäude in Bregden weitgehend abgetragen. Nur zwei Ställe haben wohl die Zeiten überstanden. Der Gutspark ist verwildert. Seit einigen Jahren wirtschaftet ein junger Russe auf dem Gutsgelände und versucht, mit verschiedenen Fundstücken aus deutscher Zeit ein „Gutsmuseum Bregden“ aufzubauen.
Für die Details siehe Wulf D. Wagner – Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 98 f