Das Gut in Schönbruch

Bericht von Peter Schütte

Das Rittergut Schönbruch (1929 : 685 ha, 1945 : 625 ha) ist im Laufe der Zeit auf frei gewordenen Bauernhöfen entstanden. Das zunächst zum Gut gehörende Vorwerk Park wurde an von Kuenheim in Juditten verkauft.

Das Herrenhaus (später auch Schloss genannt), im Süden des Dorfes gelegen, war ursprünglich ein eingeschossiger klassizistischer Putzbau mit Säulenvorhalle und hochgezogener Mitte mit Dreicksgiebel. 1872 wurde es grundlegend umgebaut.

1871 erwarb der aus westfälischem Uradel stammende kgl. preußische Hauptmann a. D. Otto von Bolschwing (1830-1918) das Gut von Botho Freiherrn von Korff. Otto von Bolschwing heiratete die aus dem Nachbarort Perkau stammende Gertrud von Bannasch (1836-1886). Deren gemeinsamer Sohn Richard (*1863) fiel 1914 in Ostpreußen und liegt auf dem alten Friedhof südlich der Kirche begraben. So wurde dessen Sohn Carl Ludwig (*1899) sehr früh Erbe des Schönbrucher Besitzes.

Carl Ludwig von Bolschwing entwickelte Schönbruch zum Mustergut. Besonders hervorzuheben ist seine Rinderzucht. Mit seinen Tieren errang er auf Ausstellungen fast ausnahmslos die ersten Preise. Er tat sich auch in der Pferdezucht hervor und hielt zudem Merinoschafe.

Vom Gutshaus und den anderen Gutsgebäuden ist heute nichts mehr zu erkennen. Der letzte Besitzer Carl Ludwig von Bolschwing gelangte nach seiner Gefangenschaft zunächst nach Niedersachsen, später ins Rheinland und verbrachte seinen Lebensabend in Bayern. Vom Lastenausgleich hatte er einen Hühnerbetrieb aufbauen können. Im Alter von 94 Jahren starb er 1993 in Feldafing am Starnberger See. Er hatte drei Töchter: Elisabeth (1922-1973), Erika (*1926) und Vera (*1940). Erika wanderte mit ihrem Mann 1949 nach Australien aus.

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