An Standort des Jagdhauses befand sich zunächst die Villa im Schweizer Stil des Königsberger Professors Naunyn. Als der nach Straßburg versetzt wurde, erwarb Kaiser Wilhelm diese Immobilie und ließ das Haus um etwa 80 Meter versetzen. Es diente später dem Jagdaufseher als Wohnung.
Kaiser Wilhelm II. ließ sämtliche weitere Grundstücke aufkaufen und dann Gebäude im skandinavischen Stil errichten – auf einer Anhöhe des linken Rominte-Ufers ab 1891 ein Jagdhaus aus rotgebeizten Fichtenstämmen mit einstöckigem Mittelteil und 2 zweistöckigen Flügeln mit Balkons und Veranden, alles zusammengefügt von norwegischen Zimmerleuten nach Plänen der Norweger Holm Munthe und Ole Sverre, und 1893 die Hubertuskapelle, eine norwegische Stabholzkirche mit 120 Plätzen. 1904 wurde das Jagdschloß nach Plänen des Architekten Lang aus Goldap um den Kaiserinnenflügel ergänzt, der durch einen überdeckten Gang, auf Holzsäulen ruhend, mit dem Kaiserflügel verbunden war. Es folgte dann noch ein Teehäuschen am Ufer der Rominte.
Die norwegischen Baumeister waren zunächst davon ausgegangen, dass die Hölzer ihres Landes unübertrefflich seien. Als sie das Jagdhaus vor Ort zusammenfügten, erkannte sie jedoch, dass die hier heimische Kiefer der norwegischen sogar überlegen war. Deshalb wählte man für den Bau der Hubertuskapelle die ostpreußische Kiefer. Besonders eindrucksvoll waren mächtige Säulen von zweihundertjährigen Kiefernstämmen im Kirchenschiff.[3]
Die Ausstattung der Innenräume des Jagdhauses war durchweg sehr schlicht. Abgesehen von einigen norwegischen Originalstücken bestanden die Möbel aus einfachem poliertem Kiefernholz, meist geliefert von der Firma Brenke in Gumbinnen. An den Wänden hingen viele Rominter Geweihe und Bilder des seinerzeit größten Tiermalers Professor Richard Friese. Ansonsten wurden Rominter Jagdtrophäen – ausgestopfte Auerhähne, starke Keiler, Wölfe und Mufflons – aufgestellt.[4]
Als 1914 die russischen Truppen in Ostpreußen einfielen, erließ Zar Nikolaus einen Ukas, das kaiserliche Jagdschloss nicht zu brandschatzen, denn er hatte sich das Gebiet als eigenes Jagdrevier auserkoren. Das Bett seiner Majestät allerdings nahmen sie beim Rückzug dann doch mit.
Als die Nazis an die Macht kamen, wollte Göring das kaiserliche Jagdhaus für sich nutzen. Dagegen verwahrte sich der in Doorn lebende Kaiser jedoch nachdrücklich. Göring ließ sich daraufhin seinen Reichsjägerhof nördlich von Kaiserlich Rominten bauen. Dennoch blieb er nach wie vor am Erwerb des hohenzollernschen Privatbesitzes interessiert. Nach langem Drängen stimmte Kaiser Wilhelm II. im März 1941 einem Verkauf zu, doch konnte man sich nicht über den Kaufpreis einigen. Der offizielle Schätzwert betrug rd. 1,4 Mio Reichsmark. Nachdem Kaiser Wilhelm II. am 4. Juni 1941 gestorben war, erzwang Göring 1942 den Ankauf für 700.000 Reichsmark. Am 3. Oktober 1942 wurde der preußische Staat Eigentümer des kaiserlichen Jagdhauses samt umliegender Ländereien.
Eigentlich sollten SS-Truppen 1944 beim Angriff der Roten Armee auf Ostpreußen die kaiserlichen Gebäude abbrennen. Das unterblieb jedoch aus irgendwelchen Gründen. Das unzerstörte Jagdschloss, dessen Innenausstattung sogar noch vorhanden war, diente dann den Angehörigen der 3. Weißrussischen Front als Erholungsheim und im großen Speisezimmer mit Kamin fanden Konzerte statt.
Den als Kulturhaus beliebten Trakt des Kaiserflügels ließ 1949/50 der Vorsitzende des Bezirksexekutivkomitees in Stallupönen, Alexander Studinskij, abmontieren und nach Königsberg versetzen[1], und zwar in den „Kulturpark Kalinin“, wenige Meter von der Luisenkirche entfernt. Er hat ein Blechdach und ist von allem äußerlichen Schmuck befreit (ohne Teile des Balkonumgangs und ohne Drachenköpfe am Dach) und dient der Parkverwaltung als Büro. In Rominten wurden die noch vorhandenen Kellerfundamente im Jahr 2000 freigelegt.
Die anderen Gebäude von Rominten wurden ab 1948 nach und nach abgetragen oder an andere Orte versetzt. . Der Kaiserinnenflügel von 1904 wurde möglicherweise nach Göritten umgesetzt und die Hubertuskapelle ist zerstört. Man stößt heute am Ortsrand von Rominten nur noch auf Fundamente und Kellerwände der kaiserlichen Anlagen, von Vegetation überwuchert. Am Hang vermodern die Reste des einstigen Teehauses. Bis auf eine Pumpstation an der Rominte, einer kleinen Kirche gleich, ist von den Gebäuden des kaiserlichen Jagdsitzes keines mehr vorhanden.
Von dem kaiserlichen Jagdhaus gibt es ein detailgetreues Modell, und zwar in der Heimatstube der Kreisgemeinschaft Goldap, angefertigt von Erich und Jürgen Johannes.
Die bronzene Plastik des stärksten von Kaiser Wilhelm geschossenen Hirsches, eines 1909 erlegten 16enders, hat überlebt. Sie war von Prof. Richard Friese 1911 modelliert worden, stand einst neben der Hubertuskapelle und befindet sich heute auf einem Kinderspielplatz im Glinka-Park von Smolensk.
Es besteht die Absicht (gelesen im Nov. 2002), die Denk- und Kaisersteine in der Rominter Heide, die u. a. an die Jagderfolge Kaiser Wilhelms II. erinnern, wieder lesbar herzustellen, wie es Dr. Gautschi im polnischen Teil bereits vor Jahren realisiert hat.[2]
Eine ausführliche Darstellung von Kaiserlich Rominten und den kaiserlichen Jagdgebäuden mit ihrem weiteren Schicksal bis in unsere Tage findet sich in dem Buch von Uwe Neumärker und Volker Knopf, „Görings Revier“ – Jagd und Politik in der Rominter Heide, Ch. Links Verlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-86153-457-0