Das Lehrerseminar befand sich östlich von Insterburg in einer Schleife der Pissa und trug seinen Namen zu Ehren der Königin Luise. Im Jahr 1811 zunächst als Erziehungsanstalt für litauische Knaben gegründet, wurde es 1817 in ein Lehrerseminar umgewandelt, das bis 1924 Bestand hatte. Spiritus Rector dieser Anlage war der Württemberger Karl August Zeller (1774 – 1846), Schüler Pestalozzis, der ab 1809 im Königlichen Waisenhaus am Sackheimer Tor in Königsberg als Erzieher tätig war. Er fand Sponsoren für die Einrichtung einer besonderen Erziehungsanstalt, und so wurde am 17. November 1811 im Gutshaus von Kummetschen eine Erziehungs- und Lehrerbildungsanstalt gegründet. Mit 25 Jungen eröffnete man am 5. Juli 1817 neben der Erziehungsanstalt das Lehrerseminar, dem 1819 eine Übungsschule angegliedert wurde. Nach 100 Jahren hatten 2.098 Seminaristen das Seminar absolviert, insgesamt waren es bis zur Schließung 2.365 Pädagogen, die von 86 Direktoren und Lehrern ausgebildet worden waren. Durch Beschluss des Preußischen Staatsministeriums vom 7. 10. 1924 wurde die gesamte Lehrerausbildung auf die pädagogischen Hochschulen übertragen. Karalene wurde 1938 in Luisenberg umbenannt. Die Gebäude dienten danach Zwecken der Wohlfahrt und der Jugendpflege. Immerhin gedachte man am 17. November 2011 des 200. Gründungstages der Lehrerbildungsanstalt.[1]
[1] Klaus Marczinowski, Zum 200. Gründungstag des Lehrerseminars Karalene im Landkreis Insterburg/Regierungsbezirk Gumbinnen, Gumbinner Heimatbrief, Juni 2012, S. 62 f