Das mittelalterliche Rathaus von Mohrungen

Das Rathaus auf dem Markt mit den beiden Kanonen aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 davor ist ein Backsteinbau von 1360 – 1380 und sein äußeres Erscheinungsbild hat sich über die Jahrhunderte trotz zwischenzeitlicher Brände und Zerstörungen im wesentlichen erhalten. So auch, als das am 22. Januar 1945 im Kriegsgetümmel ausgebrannte Haus bis 1954 wieder aufgebaut wurde. Der Glockenturm von 1843 ist aus Holz und trägt als Spitze eine achteckige Laterne.

Nach Plänen aus dem Jahr 2002 wurde das alte Rathaus dem Originalzustand, von dem beim Wiederaufbau abgewichen wurde, wieder angepasst und das Haus wird zukünftig für kulturelle und touristische Zwecke genutzt. Im Herbst 2005 begann man mit der Entrümpelung des bereits seit längerer Zeit leer stehenden Hauses und mit der Sanierung der Außenfassade. Das Dach wurde erneuert, die Gauben stilistisch angepasst, das Türmchen neu gestaltet und mit Kupferplatten ausgelegt. Im Innern sind die Räume nunmehr hell verputzt, es gibt Parkettfußböden und eine geschwungene Treppe mit gedrechseltem Geländer in das obere Stockwerk. Die erneute Einweihung erfolgte am 15. 12. 2006.

Für ihre Beteiligung an den Renovierungskosten erhielt die Kreisgemeinschaft Mohrungen im ersten Stock des Rathauses an der Nordseite einen Raum zur eigenen Nutzung zur Verfügung gestellt, den sie „Mohrunger Stube“ nennt. Neben einem Büroteil gibt es dort Platz für Ausstellungen und für Vortragsveranstaltungen. Mit Mitteln aus einer weiteren Spende der Kreisgemeinschaft werden die Ziffernblätter und der Mechanismus der Rathausturmuhr wieder stilgerecht hergerichtet. Ebenso werden die Kanonen vor dem Rathaus gründlich überholt.