Denkmal für Friedrich Dewischeit

Am Rande des Kanals zwischen dem Kissain- und dem Löwentinsee wurde 1987 ein Denkmal wiedererrichtet, das den Dichter des Masurenliedes, Friedrich Dewischeit (1805 – 1884), ehrt. Es ist ein mannshoher Granitfindling, auf dem ein Reliefbildnis des Kopfes mit dem Namen aufgebracht ist und wurde nach dem Vorbild jenes Denkmals gestaltet, das ursprünglich 1915 hier aufgestellt worden war. Entworfen wurde es seinerzeit vom Bildhauer Slama aus Königsberg.

Friedrich Dewischeit wurde in Königsberg als Sohn eines Stadtpolizeikommissars geboren, studierte dort Jura und Philologie, gründete in dieser Zeit mit anderen Studenten das Korps Masovia und war von 1829-1845 Lehrer am Gymnasium in Lyck, von 1845-1854 Direktor des Progymnasium in Hohenstein, von 1854-1876 Professor am Gymnasium in Gumbinnen. Vermählt seit 1832 mit Ida, Tochter des Gymnasialdirektors in Lyck Prof. Dr. Johannes Rosenheyn. In Gumbinnen wurde er zum Professor befördert und dort starb er auch. Das Lied, ursprünglich als Wanderlied gedacht, entstand im Zeitraum von 1835 – 1840 und wurde das bekannteste seiner 5 Masurenlieder und das Nationallied der Masuren:

Wild flutet der See
Drauf schaukelt der Fischer den schwankenden Kahn.
Schaum wälzt er wie Schnee
Von grausiger Mitte zum Ufer hinan.
Wild fluten die Wogen auf Vaterlands Seen,
Wie schön o tragt mich auf Spiegeln zu Hügeln, Masovias Seen!
Masovialand, mein Heimatland,
Masovia lebe, mein Vaterland!
Masovialand, mein Heimatland,
Masovia lebe, mein Vaterland!

2. Wild brauset der Hain
Dort späht der Schütze des Wildes Spur,
Tief dringt er hinein
Durchwandelt die Wälder, die Felder, die Flur.
Ihr schwebenden Wolken gedenket doch mein am Hain
O führt mich auf Flügeln des Windes zur Heimat ein.
Der Jugend Hain, der Seen Strand,
Masovia lebe, mein Vaterland!
Der Jugend Hain, der Seen Strand,
Masovia lebe, mein Vaterland!

3. Tal, Hügel und Hain
Dort wehen die Lüfte so frei und so kühn
Möcht’ immer da sein,
Wo Söhne dem Vaterland kräftig erblüh’n.
Da ziehen die Wolken durch Nebel grau, o schau
Dort lächelt auf Seen und Höh’n des Himmels Blau.
O Heimatland, Masovias Strand,
Masovia lebe, mein Vaterland!
O Heimatland, Masovias Strand,
Masovia lebe, mein Vaterland!

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