Die Gedenktafeln in der Kirche von Coadjuthen

Die am 11. August 2013 aufgestellte Gedenktafel in der Kirche von Coadjuthen trägt folgende Inschrift[1]

1525:
Einführung der Reformation in Preußen durch Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach. In Basnitzkehmen bei Coadjuthen am Oberlauf der Szieze bildet sich bald darauf die protestantische Gemeinde, noch ohne eigenes Kirchengebäude

1574 – 1733:
Erste Kirche aus Holzfachwerk in Coadjuthen unter dem Patronat des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. Der erste Pfarrer ist Thomas Sitt (1568 – 1584). Er und seine Nachfolger müssen auch die litauische Sprache beherrschen und predigen

1733/34:
Abbruch der baufälligen Holzkirche und Errichtung eines Neubaus mit Pfarrhaus aus Stein. Kirchenweihe im April 1734. Neben verschiedenen baulichen Veränderungen ist es dieselbe Kirche, in der Sie sich jetzt befinden. Sie ist eine der ältesten evangelischen Kirchen in Litauen aus deutscher Zeit. Bis zum Jahr 1938 wurde in ihr zweisprachig gepredigt

1942 – 1945:
Der letzte deutsche Pfarrer in Coadjuthen ist Bruno Sziel

1955: Gescheiterter Versuch zur Umnutzung der Kirche als Kino-Saal, aber Abriss des Turms und der historischen Glocken durch die russische Verwaltung

1956:
Proteste treuer Gemeindemitglieder in Coadjuthen gegen Glaubensbehinderung und Kirchen-Frevel

1994:
Am 28.l Mai vollzieht Bischof Jonas Kalvanas die Weihe der mit litauischer und deutscher Hilfe restaurierten Kirche

An der Empore befinden sich große Gedenktafeln für die gefallenen Memelländer in den Kriegen 1813/14, 1866, 1870/71 und 1914/18. Über den Tafeln steht “Für König und Vaterland” Die Namen der Gefallenen findet man hier.


[1] Zitiert nach Ruth Geede, Sie allein sind übrig geblieben, Oprbl. Nr. 41/2013 (12. Oktober), S. 14

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