Die Kirche aus der Ordenszeit und katholische Kirche

Die unweit der Burg stehende Pfarrkirche wurde 1359 erstmalig urkundlich genannt, der Überlieferung nach aber bereits ab 1348 gebaut und die Pfarrei dotierte man schon 1343 mit 6 Hufen Land.

Nach Zerstörungen durch Brände 1651 und 1685 baute man die Kirche 1690/91 wieder auf, wobei man die ursprünglichen Formen meist beibehielt. Den jetzigen Turm erhielt sie 1796. Die Vorhalle im Süden unter dem Schleppdach hat so dicke Mauern (2,26 – 2,48 m), dass man hier den Unterbau eines ordenszeitlichen Turms vermutet, der wohl nie zur Ausführung gelangte. Die seitliche Stellung entspräche dabei der pomesanischen Sitte. Sakristei im Norden mit ebenfalls dicken Mauern, mit Tonnengewölbe und Rundbogeneingang. Wahrscheinlich hatte das Kirchenschiff nie ein Gewölbe, sondern immer nur eine Flachdecke, wie man es auch heute noch sieht.

Die Zerstörungen des 1. Weltkriegs beseitigte man bis 1933. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch Brandstiftung stark beschädigt. Man baute sie 1974 – 1977 wieder auf, wobei man den Turm wohl aus statischen Gründen in der Höhe reduzierte, und richtete sie zum Museum her, dem Salon Wystawowy. Hier stellte man alte Kutschen, Heuwagen und Pferdeschlitten sowie Zubehör des einstigen Pferdetransportwesens aus. In einer extra Abteilung befindet sich eine Dokumentation des Konzentrationslagers Hohenstein, Stalag 1 B nahe dem Tannenbergdenkmal. Neuerdings – 2002 – finden wieder Restaurierungsmaßnahmen statt.

Der Turm der Kirche wurde 1997 saniert, wobei die engagierte Hohensteinerin Rosermarie Trzaska sich der Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und einem Bauunternehmer versichert hatte.Die Wetterfahne auf der Turmspitze trägt demzufolge jetzt die Jahreszahl 1997.[1] Die größte der 3 Glocken, die im Glockenturm hingen, hatte die Brandstiftung und den darauf folgenden Absturz überstanden. Sie stand dann erst einmal über Jahrzehnte beim evangelischen Gemeindehaus, war jedoch 1983 plötzlich verschwunden. Aufgrund von Nachforschungen, insbesondere durch Frau Trzaska, die erst 1962 nach Hamm in die Bundesrepublik ausgereist war, wurde sie zunächst auf einem Friedhof in Warschau wiederentdeckt. Sie verschwand jedoch erneut. Frau Trzaska fand sie im Redemptoristenkloster in Thorn wieder, wo sie in einem Glockemuseum zur Schau gestellt werden sollte, und setzte durch, dass sie nach Hohenstein zurück transportiert wurde, was am 27. Oktober 1994 geschah. Übergangsweise fand die Glocke einen Platz im Skansen-Museum, um dann erneut im restaurierten Glockenturm der evangelischen Kirche am Markt zum Läuten bereit zu sein.[2]

Die Glocke war 1922 vom Bochumer Verein gegossen worden. Sie führt die Inschriften: “EINST GEGOSSEN ZU DEUTSCHLANDS WEHR TÖN ICH JETZT NEU ZU GOTTES EHR! MIT TREUDANKS HILFE” und “FÜRCHTE DICH NICHT, GLAUBE NUR“.

Etwa ein Viertel der Stadtbevölkerung war katholisch. Ihr Gotteshaus mit dem hoch aufragenden Turm entstand 1886.[3]

[1] Osteroder Zeitung, Oktober 2017, S. 25
[2] Telefonisch Frau R. Trzaska, 26. 2. 2010
[3] Osteroder Zeitung, Mai 2009, S. 28