Die Kirchen in Mühlhausen

Die Pfarrkirche entstand in der Gründungszeit des Ortes um 1327. Der Kirchturm, aus Ziegeln im gotischen Verbund aufgemauert, steht ganz nach pomesanischer Sitte an der NW-Seite des Kirchenschiffs und war gleichzeitig Wehrturm der Stadtmauer. Die Kirche, 1408 festig gestellt, war ursprünglich dreischiffig. 1547 brannte sie ab und wurde 6 Jahre später beim Wiederaufbau wesentlich verändert, indem das südliche Schiff unter der fachlichen Leitung des Maurers Stanislaus aus Frauenburg 1553 abgebrochen und das Gebälk der Kirche durch die Arbeit des Zimmermanns Blasius Lutken aus Tolkemit neu aufgeführt wurde. Den Turm erhöhte man 1595. Ein weiterer Umbau erfolgte 1738 – 1740 unter Leitung von Landbaumeister Grunenberg, ausgehend von vorhergehenden Planungen von Johann Caspar Hindersin. Dabei entfernte man die Sakristei im Norden und fügte eine neue im Osten an. Vom Zimmermann Martin Mälzer ließ man die Emporen einbauen.

Nachdem 1898 die größte der Glocken aus dem Glockenstuhl herabgestürzt war, allerdings ohne Schaden anzurichten, unterzog man den Turm 1899 einer gründlichen Restaurierung. Im neuen Turmknauf hinterlegte man 7 Münzen, ein Exemplar des Oberländer Volksblatts und die Beschreibung der Kirche von Georg Conrad.

Die Holzdecke im Innern gibt es seit 1875, eingebaut und weiß gestrichen von Zimmermeister Ehlert. Die achteckigen Pfeiler sind durch Spitzbögen verbunden. 1910 erhielt die Kirche eine Warmluftheizung.

Ausstattung:

  • prächtiger dreigeschossiger Barockaltar, den der Königsberger Bildhauermeister Isaac Riga 1694/95 schuf. Die Anfertigung des Altaraufbaus dauerte5 – 6 Wochen. In dieser Zeit sollen Isaac Riga und seinen 5 Gehilfen 400 l Bier, 1 Rinderviertel, 1 Kalb sowie große Mengen Fisch verzehrt haben. Den alten Altar verkaufte man der Kirchengemeinde im nahen Schönberg.
  • Das Altarbild ist ein Werk des Hof- und Jagdmalers Gottfried Haarhausen von 1695
  • Die Kanzel schnitzte 1654 der Tischler Hanns Öhlmann aus Elbing: Moses trägt den Kanzelkorb, Jesus und die vier Evangelisten bilden die Pfeiler und die zwölf Apostel stehen auf dem Schalldeckel. Die Kanzeltür ist von 1686: “ Gergen Lemann Auss Danzig Hatt disses Gott zu disser Kanzel verehret Anno 1686”.
  • Eine Orgel wurde 1742 vom Hof-Orgelbauer Adam Gottlob Casparini aus Königsberg installiert und von Johann Türck aus Osterode 1756 bemalt
  • Verschiedene Kronleuchter, deren ältester – mit Tiergestalten und Emblemen verziert – von der Gemeinschaft der Schmiede 1644 gestiftet wurde

Die als katholisches Gotteshaus gebaute Kirche an der Hauptstraße ist ein Backsteinbau von 1856/57 aus roten Ziegeln mit je 3 Fenstern an den Längsseiten. Planung und Ausführung lagen in der Hand von Maurermeister Görke aus Pr. Holland. Die Ausstattung ist neogotisch. Der Hauptaltar besitzt Figuren vom Ende des 17. Jhs.