Erster Komtur auf der Christburg war Heinrich Stange, der 1252/53 bei einem Kriegszug ins Samland zusammen mit seinem Bruder fiel. Nachdem der Hochmeister 1309 von Venedig in die Marienburg umgezogen war, gehörte der Christburger Komtur zu den Großgebietigern, meist als Obersttrappier. Dieser war für das gesamte Bekleidungswesen des Ordens verantwortlich.
Bedeutendster Komtur von Christburg war Luther von Braunschweig (1275 – 1335), siebentes Kind des Welfenherzogs Albrecht der Große von Braunschweig und damit Nachkomme Heinrichs des Löwen. Als 25jähriger trat er um 1300 dem Orden bei. Er gehörte um 1302 zum Christburger Konvent in Osterode und wurde 1308 zum Komtur von Gollub,. 1314 zum Komtur von Christburg und Obersttrappier befördert und 1331 als Hochmeister gewählt. Er starb auf einer Reise von Königsberg nach Stuhm und wurde im Königsberger Dom beigesetzt. Sein Grabmal im Dom fiel 1944 den Bomben zum Opfer. Er hatte viele deutsche Künstler und Handwerker ins Land gerufen, denen vor allem etliche Kirchen im Umland von Christburg zu verdanken sind. Er war aber auch ein Exponent der Besiedlung des Ordenslandes im Bereich seiner Komturei. Die Städte Christburg, Deutsch Eylau und Saalfeld stattete er mit neuen Handfesten aus. Die kleine Stadt Gilgenburg wurde von ihm gegründet. Insgesamt war er an mehr als 80 Dorfgründungen maßgebend beteiligt. Auch als Hochmeister galt Luthers Hauptaugenmerk der Weiterentwicklung des Landes. Die Stadt Bartenstein erhielt im Jahre 1332 von ihm die Handfeste nach Kulmer Recht, und die Komturei Brandenburg gründete in seinem Auftrag die Stadt Friedland am Unterlauf der Alle. Das Siedlungswerk machte weiterhin große Fortschritte.