Die Schlacht von Preußisch Eylau 1807

Napoleon hatte sich Ostpreußen als Aufmarschgebiet für den Einfall in Russland gedacht, jedoch nicht mit den in Regenzeiten grundlosen Wegen in diesem Land gerechnet. Den „Ostpreußischen Dreck“ erklärte er rückschauend zur sechsten europäischen Großmacht. Bei Preußisch Eylau erlitt er am 8. Februar 1807 erstmals empfindliche Verluste. Etwa 70.000 Franzosen mit 400 Geschützen trafen hier auf etwas gleich viel Russen mit 450 Geschützen.

Der Führer der Truppen Russlands war der russische Marschall Lewin August Theophil Graf von Bennigsen (10. 2. 1745 – 3. 12. 1826). General Bennigsen stammte aus Hannover, befand sich aber seit 1773 in russischen Diensten, wo er in der Armee Karriere machte. Er war wohl in die Ermordung von Zar Paul I. 1801 involviert und wurde 1807 von Zar Alexander I. zum Oberbefehlshaber über die russischen Truppen ernannt..[1]

Die Russen bewegten sich schon auf eine Niederlage gegen Napoleon zu, als das ostpreußisches Korps unter General L’Estocq und Generalstabschef Scharnhorst bei großem Schneetreiben überraschend zu Hilfe eilte und dadurch die Niederlage in ein Remis verwandelte.

Napoleon zog sich hinter die Passarge in die Winterquartiere zurück und bahnte Friedensverhandlungen an, um die Preußen von den verbündeten Russen zu trennen. Die Verluste der Schlacht an Toten oder Verwundeten waren enorm und betrugen zusammen über 50.000 Mann: die Russen verloren 26.000 Mann, die Preußen 800 Mann, die Franzosen 29.634 Mann..

Im Louvre existiert ein Bild von Jean Antoine Gros. Es zeigt Napoleon auf einem Schimmel, während er die Schlacht leitet, und vor ihm knien die Bürger von Preußisch Eylau und flehen um Gnade. Die heutige russische Grenze zu Südostpreußen verläuft genau über dieses Schlachtfeld.



[1] Manthey, Königsberg, S. 309

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