Die Skomandburg

Auf dem Schlossberg, der sich auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes Werder zwischen dem Aryssee (jez. Orzysz) und dem verlandenden Schwarzen See (jez. Czarne) erhebt, gibt es eine aus sudauischer Zeit stammende Burg mit 3 m hohen Erdwällen und einem Innendurchmesser von 40 m. Der Weg hinauf windet sich spiralförmig um den Berg. Dieser grenzte früher einmal unmittelbar an den Aryssee.

Die Burg war eine von mehreren Prußenfestungen und es gibt Spekulationen, dass sich hier der letzte Sudauerfürst Skomand aufgehalten hat. Diese Vermutungen beziehen sich auf Berichte des Ordenschronisten Peter von Dusberg zu den historischen Ereignissen um die Sudauer. Eine andere Quelle weist dagegen auf den Skomantberg am Skomantsee (jez. Skometno) als Stammsitz von Skomand hin.

Peter von Dusberg, auch Peter von Duisburg genannt, weil er aus dieser Stadt stammte, war der erste Chronist des Deutschen Ordens in Preußen. 1326 war sein Buch “Chronicon terrae Prussiae” (Chronik des Landes Preußen) fertig gestellt. Dusberg widmete es dem damals amtierenden Hochmeister Werner von Orseln. Über das Leben von Peter von Dusberg ist wenig bekannt. Er war Priester der Kommende des Deutschenn Ordens an der Salvatorkirche in Duisburg. Nach einem großen Stadtbrand 1283, dem die Kirche und die Behausungen der Priester zum Opfer fielen, zog er wohl nach Preußen und erlebte noch die letzten Kämpfe gegen die aufständischen Prußen. Seine Chronik, die er dann verfasste, enthält zwar auch Mitteilungen über die Entstehung des Ordens, sieht jedoch von einer sachlichen Darstellung der Struktur des Ordens und seinen Tätigkeiten ab und verstand sein Werk mehr als Erbauungsbuch, mit dem er seine Brüder auf den alten Missionsgeist mit Predigt und Schwert einschwören wollte.[1]


[1] Lorenz Grimoni, Peter von Duisburg: Der erste Chronist des Deutschen Ordens, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2012, S. 13

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