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Die Sudauer

Die Gegend um Skomentnen am Skomantsee (jez. Skometno) ist geschichtsträchtig bis in vorgeschichtliche Zeiten, wie Ausgrabungen belegen. Die Sudauerburg am Südufer des Skomantsees, ein pruzzischer Ringwall, soll Hauptsitz des Sudauerfürsten Skomand gewesen sein. Der pruzzische Ringwall liegt heute weiter vom Seeufer entfernt als früher, weil der Spiegel des Skomantsees vor dem 1. Weltkrieg abgesenkt wurde, um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen. Eine kurze Geschichte der Sudauer in Preußen lesen Sie hier:

Die Sudauer oder Jadwinger waren ein Stamm der Prußen, der die östlichen masurischen Waldgebiete an den Flüssen Leega (Lega) und Lyck (Elk) bis nach Weißrußland hinein bewohnte. Sie waren offenbar recht konfliktfreudig, gingen wohl einem Streit mit Nachbarn möglichst nicht aus dem Wege, hatten aber auch einen hohen Blutzoll zu entrichten.

Ab 1281 konzentrierte sich der Orden auf die Eroberung von Sudauen. Deren damaliger Fürst Skomand leistete von seiner Burg am Südrand des Skomantsees aus erbitterten Widerstand. Einmal nahm er sogar den Ritter Ludwig von Liebenzell gefangen, entließ ihn jedoch wieder in die Freiheit. Als Skomand erkannte, daß er sich gegen die nachhaltig anstürmende Ordensstreitmacht nicht halten konnte, zog er sich vorrübergehend nach Weißrußland zurück. Doch die Versuche, von dort aus Terrain zurückzugewinnen, blieben erfolglos. Deshalb unterwarf sich Skomand 1285 dem Orden und nahm den christlichen Glauben an. Landmeister Konrad von Thierberg verlieh ihm und seinen drei Söhnen dafür das Dorf Steyno im Stablack, Kreis Heilsberg.

Eine andere Gruppe von Sudauern kämpfte zunächst weiter. Es glückte ihnen, Ludwig von Liebenzell erneut festzunehmen. Diesem gelang es jedoch, ihren Häuptling Cantegerde zum Christentum zu bekehren, woraufhin sich große Teile des Stamms ergaben. Von ihnen wurden 1.600 Sudauer im inzwischen befriedeten Samland angesiedelt, wo sie ihre Sitten und Gebräuche bis ins 16. Jh. beibehielten und diese neue Heimstatt nannte man bald den “sudauischen Winkel”. Cantegerde selbst erhielt Landbesitz auf dem Gebiet der Komturei Christburg. Jene Sudauer, die sich nicht ergaben, zogen sich nach Litauen in die Gegend von Grodno zurück.