Draulitten

Drulity – Draulitten

Die Draulitter Güter haben im 16. Jh. vermutlich Herzog Albrecht gehört und bestanden damals aus Draulitten, Tompitten, Pinnau, Dargau, Gr. Krikken und der Kleppinschen Mühle – insgesamt rd. 150 Hufen (à 16,5 ha). Diese wurden am 5. 5. 1564 durch Vertrag mit Albrecht Schertwitz teils gegen andere Flächen eingetauscht, teils an diesen verliehen. Die Familie von Wabenrodt erbte Gut Draulitten und kaufte der Familie Schertwitz die anderen Güter ab. Der letzte Erbe aus der Linie Schertwitz verkaufte den Gutskomplex am 24. 6. 1787 an den Oberstleutnant George Erdmann von Stake. Dessen Erbe veräußerte die Güter in zwei Abschnitten 1814 und 1825 an Johann von Bawels.

Bawels geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Der Besitz musste versteigert werden und wurde auf diesem Weg von einem Herrn von Besser erworben, und von diesem endlich übernahm der Kaufmann Jürgen Sthamer aus Hamburg das Anwesen. Der Wald war inzwischen abgeholzt und der neue Eigentümer begann, zu roden, zu meliorieren, zu drainieren sowie Wirtschaftsgebäude instand zu setzen und konnte gerade noch das Gutshaus errichten lassen, bevor er 1855 das Zeitliche segnete. Der Erbe Emil Sthamer hatte im selben Jahr noch mit der Rinderpest zu kämpfen und musste neben dem infizierten auch das gesunde Vieh töten lassen und vergraben. Er starb 1859 und die Witwe von Jürgen Sthamer verkaufte den Besitz 1861 an den gerade aus Südamerika zurückkehrenden jüngsten Sohn Gustav Sthamer.

Im Ort steht noch das äußerlich recht gut erhaltene Herrenhaus, das zur Straße hin durch eine mächtige Mauer abgeschirmt wird. Es wurde 1855 im “Hamburgischen Styl” erbaut. Renovierung in den 1980er Jahren. Vermutlich gab es im 20. Jh. noch einen weiteren Umbau. Letzter deutscher Besitzer bis 1945 war die Familie Krahmer. Heute Privateigentum.