Ortsgeschichte von Kalinowo – Kallinowen/Dreimühlen und ein Schicksal aus der Tatarenzeit
Das Dorf Kallinowen entstand vermutlich im 15. Jh. Erstmals wurde 1499 ein Pfarrer Mathias in Calinowo erwähnt. Dieses Datum bildete sodann die Basis für die Geburtstagsfeiern des Dorfes, sodass 1999 das 500jährige Jubiläum des Bestehens ausgerichtet werden konnte. In der Anfangszeit dürfte es auch schon eine Kirche gegeben haben. Die zerstörten aber spätestens die Tataren 1656. Wie in anderen Orten auch wurden dazu etliche Gebäude verwüstet und niedergebrannt, viele der Einwohner – zu jener Zeit ca. 800 – getötet oder in die Gefangenschaft abgeführt.
Pfarrer Baranowski konnte sich mit Frau und 2jährigem Kind zunächst in die Wälder retten. Als sie jedoch, vom Hunger getrieben, das Pfarrhaus in Czychen, wo die Kirche als vermeintlich katholisches Gotteshaus der Einäscherung entging, aufsuchten, gerieten sie dennoch in die Gewalt der Tataren. Beim Abtransport in die Gefangenschaft quäkte der kleine Baranowski und störte die Bewacher. Einer von ihnen ergriff ihn und schleuderte ihn an einen Baum, wo er liegen blieb. Der Kleine war jedoch noch nicht tot. Dorfbewohner fanden ihn, pflegten ihn gesund und er wuchs in Lyck auf.
Pfarrer Baranowski wurde Galeerensklave und starb in Kandia auf Kreta. Lehrer Zaborovius aus Kallinowen konnte dagegen aus der Gefangenschaft fliehen. Auf einem Bündel aus Binsen durchschwamm er den Dnjepr und schlug sich bis zu seinem Heimatdorf durch, wo er Nachfolger von Pfarrer Baranowski wurde.
Der Ort wurde am 16. 7. 1938 in Dreimühlen umbenannt.