Kadzidlowo – Einsiedeln
Der Ort unweit nördlich der Straße von Ruciane Nida – Niedersee nach Sensburg existierte eigentlich gar nicht mehr. Dennoch erkor der Geograf Krzysztof Worobiec diesen Flecken Land zum Domizil, erstand ein verfallenes altes Haus in der Gegend von Wojnowo – Eckertsdorf, transferierte es 1996 hierher und baute es bis 1998 stilgetreu neu auf. Bald kam ein Dorfschulgebäude aus der Nähe von Ukta hinzu, in dem der Vater von Klaus Bednarz einst eingeschult war, auch eine Bauernkate, ein Backhaus. Jetzt bildet das Ensemble eine Art Freilichtmuseum.
Drum herum gründete die Polnische Akademie der Naturwissenschaften einen Park für Waldtiere. In einem Gehege gibt es Elche, Wisente und einige wilde Pferde. Am nahen See leben Biber und Otter und im Wald streunen Wölfe umher.
Um die Finanzen aufzubessern, richteten die Worobiecs das Restaurant „Oberza pod Psem“ („vor die Hunde gehen“) ein, und das hat sich zu einem Geheimtip für Gourmets entwickelt und wurde von der „Gazeta Wyborcza“ wiederholt zum besten Restaurant Masurens gekürt. Begehrt sind die Pierogi mit Wildfüllung oder mit Pilzen.
Krzystztof Worobiec hat viele alte deutsche Vorlaubenhäuser, Gasthäuser, Stallanlagen und Fachwerkbauten, Kirchen, Gutshäuser und Bauernkaten dokumentiert und ihre Geschichte recherchiert. Neuerdings will er das gleiche mit Friedhöfen unternehmen. [1]
Krzysztof Worobiec, Kadzidlowo Nr. 1, PL 12-220 Ruciane-Nida
[1] Tatiana Gräfin Dönhoff „Man muß was tun“ in Masurische Storchenpost, Nr. 4/2005