Eldyty Wielkie – Groß Elditten
Die Kirche stammt vermutlich aus dem 14. Jh. Ihr Chor wurde im 19. Jh. restauriert und 1903 das gesamte Äußere aufgefrischt. Der Turm ist aus dem 17. Jh., die Innenausstattung vorwiegend neogotisch.
Das hiesige Gut wurde 1289 gegründet und zählt damit zu den ältesten Gütern im Ermland. Auszug aus der übersetzten Gründungsurkunde:
„1289. VI. Id. Jul. 10. Jul. o. O. Bischof Heinrich von Ermland verschreibt dem Conrad Wendepfaffe 110 Hufen auf dem Felde Eldithen nach dem Felde Grasuni zu, mit allen Rechten und Nutzungen, dem Präsentationsrecht für eine zu gründende Kirche, gegen Kriegsdienst mit 3 Berittenen, ein Maß Weizen und Roggen von jedem Pflug, ein Maß Weizen von jedem Haken, ein Pfund Wachs, einen Kölner oder 6 Kulmer Denare zu Martini mit Zustimmung des Propstes H(einrich), des Decans Berthold, Custos Volquin, Cantors Eberhard, der Domherren Magister Jordan, Jo(hann) Romanus, Magister Ambrosius, Jo(hann) von Meideburg, Periginus, Berthold von Schonow, H. ehemals Pfarrer von Kulm, Bartholomäus, Jo(hann) Lemkini, Alexander, Hermann. Zeugen: Cristan Probst, Heinrich Leo Domherr von Marienwerder, Johann Fleming des Bischofs Bruder, Johann Cowal, Gerko, Cristan, Peregrinus.“ Conrad Wendepfaffe war der Schwager des Bischofs, verheiratet mit dessen Schwester Walpurgis.”
Ein Zweig der bald nach 1293 in das Ermland eingewanderten Familie Padeluche, deren Familienname sich von dem Lübecker Stadtgut Padeluche ableitete, kam sehr bald – vermutlich durch Heirat – in den Besitz des Gutes Elditten. Johannes Padeluche (geb. 1270) aus Lübeck erhielt 1310 das Dorf Podlechen, Kreis Heilsberg, verschrieben. Sein Bruder Heinrich Padeluche gründete die Städte Schippenbeil (1345) und erhielt 1357 die Handfeste für das Erbschulzenamt in Rastenburg. 1388 wurde ein Heinrich Padeluche von Elditten aktenkundig. Eine Dorothea von Elditten (1434 – 1525) heiratete 1475 in Kunheim in Frankreich einen Daniel von Kunheim. Noch 1550 war ein Georg Padeluche von Elditten Burggraf von Heilsberg, doch seitdem kommt dieser Familienname im Ermland nicht mehr vor.
Eigentümer von 1667 – 1908 war die Familie Hatynski, später von Hatten. Ihr entstammte der ermländische Bischof Andrzej Stanislaw Hatten. Nachfolgender Eigentümer bis 1945 war die Familie von Strachowsky und heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Dabei heiratete eine Adelheid Ludowika Henriette Johanna von Strachowski (21. August 1828 – 26. Februar 1901) bereits 1846 in Elditten den Kasimir Karl Hardinak von Hatten (23. Juli 1814 in Margrabowa – 28. Mai 1888)
Das klassizistische Gutshaus aus der 2. Hälfte des 19. Jhs. ist, wenn auch beträchtlich heruntergekommen und verfallsbedroht, erhalten, ebenso der Gutsfriedhof vom Anfang des 19. Jhs. auf einer Anhöhe gegenüber. Die Wirtschaftsgebäude liegen weiter westlich. Unweit des Herrenhauses stand ein gusseiserner Obelisk als Andenken an den Sohn eines der Gutsbesitzer, der bei einem Duell den Tod fand.