Gierzwald – Geierswalde
Die Entstehung des hiesigen Rittergutes erfolgte nach 1325 auf dem Gelände von 400 ha (à 16,5 ha), das der Orden dem Ritter von Otatz und einigen seiner Verwandten zur Kolonisierung übereignete. Dazu zählte offenbar auch Peter von Gierswald, von dem der Name des Ortes abgeleitet ist. Es trat in der Folge ein häufiger Besitzerwechsel ein. Im 17. Jh. waren es die Familien Burski, Birckhan und Salicki, im 18. Jh. die Familie Zakrzewski, im 19. und 20. Jh. die Familien Markwald, Eschenburg und Hoepfner. Um 1900 betrug die landwirtschaftliche Fläche rd. 1.000 ha. Der Betrieb schloss eine Brennerei und eine Ziegelei ein. Haupttätigkeitsfeld war die Viehzucht.
Die Gutsanlage hat die Zeiten überdauert und befindet sich in ordentlichem Zustand. Das neoklassizistische Gutshaus ist ein Bau aus der 2. Hälfte des 19. Jhs. und wurde 1989 restauriert. Inmitten über 100jähriger Buchen hat sich auch der Gutsfriedhof erhalten.
Die Kirche ist ein Barockbau von 1780, der 1873 nach Osten erweitert wurde. Ein Altar aus dem 17. Jh. wurde mit einer Kanzel zum Kanzelaltar umgestaltet, inzwischen aber wieder getrennt. Das Taufbecken aus Granit entstammt dem 14./15. Jh. Der Taufengel ist eine Arbeit vom Ende des 17. Jhs.[1] Die Orgel baute 1882 die Firma Terletzki in Elbing.
Bei Geierswalde gibt es eine pruzzische Burganlage mit Resten von Wällen und Gräben.
[1] Dr. Wolfgang Fiedler, Ein Beitrag zum Vorkommen von Taufengeln in Ostpreußen, Osteroder Zeitung, Mai 2014, S. 54