Geschichte des Kollegiatstifts

Geistiger Mittelpunkt des Städtchens über Jahrhunderte war das 1341 in Pierzchaly – Pettelkau bei Braniewo – Braunsberg gegründete, 1343 nach Glottau umgezogene und seit 1347 in Guttstadt ansässige Kollegiatskapitel und Stift “Zum Heiligsten Erlöser und allen Heiligen”. Maßgeblich für den erneuten Umzug von Glottau hierher war vermutlich die Einsicht, dass das Stift in einer befestigten Stadt besser aufgehoben ist, denn gerade in jener Zeit fielen die Litauer sengend und plündernd bis in die Gegend um Rastenburg und Rößel ein und wiederholten diese Raubzüge 1356 bis nach Allenstein und Guttstadt.

Solche Kollegiatsstifte entstanden nach dem Vorbild der Domstifte an den westeuropäischen Bischofskathedralen. Die 12 Mitglieder des hiesigen Kapitels führten ein streng gemeinschaftliches Leben nach kanonischen Regeln, teilten sich gleichmäßig die Arbeit und das Essen, aber auch die Einnahmen aus den Pfründen, verfügten jeder über einen klosterzellenähnlichen Wohnraum, später über 2 Wohnräume mit einem Vorraum für den Diener. Hauptsächlich aber beteten sie gemeinsam, waren also eine Lebens-, Opfer- und Gebetsgemeinschaft von Geistlichen. Im Gegensatz zum Domkapitel, das seine Mitglieder selbst berief, bestimmte in diesem Kapitel der Bischof über die Aufnahme. Unabdingbare Voraussetzung für die Berufung war die Priesterweihe.

Das Kollegiatsstift wurde 1810 aufgelöst, aber nicht für immer: 1960 rief Kardinal Stefan Wyszynski das Kollegiatsstift erneut ins Leben. Papst Johannes Paul II: verlieh der Kirche am 19. Mai 1989 den Titel Basilica Minor.

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