Gr. Gröben

Grabin – Groß Gröben

In der Gegend zwischen dem Drewenzsee und dem Grebenschen Fließ erhielt der Ritter Hans oder Johannes von Oletz oder Otatz oder Otatsch 1325 zusammen mit einigen Verwandten vom Christburger Komtur Luther von Braunschweig 400 Hufen Land (à 16,5 ha) zugeteilt. Ritter von Otatsch, der vom Gut Ototschen im Kreis Marienwerder stammte, übertrug davon zusammen mit dem Auftrag der Besiedlung dem Schulzen Albert in Grobin 40 Hufen. Der Name leitet sich möglicherweise von dem 1325 erstmals erwähnten “burcwal grebisco” auf dem Schlossberg bei Klein Gröben ab. Der Schulze erhielt für seine Bemühungen 10 % des Landes ( = 4 Hufen) frei, die Kruggerechtigkeit, die Erlaubnis zum Backen für die Allgemeinheit, die Genehmigung zum Schlachten vor den Feiertagen, die freie Jagd auf Hasen und Eichhörnchen sowie ein Drittel der Gerichtseinnahmen. Auf den 400 verliehenen Hufen entstanden in gleicher Weise die Güter Klein Gröben, Reichenau, Geierswalde, Schildeck, Horst, Kirsteinsdorf und Pötzdorf.[1]

Wenn man auf der Hauptstraße von Ostroda – Osterode nach Olsztynek – – Hohenstein fährt, sieht man schon von der Straße aus in Groß Gröben ein eindrucksvolles Gutshaus stehen. Es ist ein spätklassizistischer, zweistöckiger Bau von 1879, dessen Gestaltung gewisse Parallelen zum Schloss Beynuhnen im Kreis Darkehmen/Angerapp aufweist. Dieses Haus mit dem dazugehörigen Gut gehörte von 1791 oder 1799 an der Kriegsrätin v. Hessen, verwitwete Weissermel, bis 1945 der Familie Weissermel, zuletzt wohl einer Erbengemeinschaft dieser Familie. Die Weissermels waren schon seit 1422 im Gebiet von Nidzica – Neidenburg ansässig. Damals erhielt ein Niklas Weyss Ermell in Dietrichsdorf vom Komtur von Osterode, Wolf von Sonnenschein, 30 Hufen Land (à ca. 16,5 ha) “frey und ewiglich in Besitz”. Daraus wurden bis zum 20. Jh. immerhin 730 ha.

Nach 1945 richtete sich ein staatliches Gut mit seiner Verwaltung und Wohnungen für seine Angestellten im Herrenhaus ein. Dieses wurde 1998 – 2000 saniert und gehört heute der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien – Stand 2001).

[1] Die Komturei Osterode, Osteroder Zeitung Dez. 2006, S. 40

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