Krasnolesje – Groß Rominten/Hardteck
Groß Rominten fand erstmals im 16. Jh. schriftliche Erwähnung. Zu Zeiten Wilhelms II. befand sich hier seit 1900 der Bahnhof, auf dem der Kaiser in der Rominter Heide ankam und in die Kutsche umstieg, um zu seinem Jagdschloß zu gelangen. Deshalb befand sich neben dem Bahnhof der „Kaiserpavillon“, von dem offensichtlich immer noch Spuren vorhanden sind. Der Bahnhof gehörte zur Einsenbahnlinie Goldap – Stallupönen.
Groß Rominten wurde am 16. 7. 1938 in Hardteck umbenannt. Krasnolesje, wie der Ort von den Russen bezeichnet wird, bedeutet „Roter Wald“.
Groß Rominten ist ein kleines Nest. Hier befindet sich seit der Nachkriegszeit eine Sowchose, sofern diese noch nicht eingegangen ist. Es gab die Kirche von 1873 als Ruine, ohne Dach, aber mit erhaltenen Außenmauern, denn in den Endkämpfen des 2. Weltkriegs war die Kirche ausgebrannt. Siebzig Jahre später hat man sie restauriert und seit 2015 erstrahlt sie nun wieder in alter Schönheit. Das Pfarrhaus hatte den Krieg überlebt. Neben der Kirche steht ein russisches Ehrenmal für die Zeit 1941 bis 1945, gegenüber ein nahezu unzerstörter deutscher Gedenkquader mit einem Eisernen Kreuz obenauf zur Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkriegs aus dem Kirchspiel. Die russische Forstverwaltung hat ihren Sitz in eine alte deutsche Villa verlegt.
Im Ort haben viele alte Gebäude überlebt. Der Bahnhof ist noch intakt, auch das Wasserwerk. Die Schule dagegen fehlt heute und der ehemalige Ortsteil Prügeldorf ist einer großen Kiesgrube gewichen. In der Nähe des Bahnhofs, eines typischen Klinkerbaus aus Kaisers Zeiten, steht ein Wegweiser nach Raduzhnoje (Regenbogenort), ehemals Jagdhaus Rominten.
In Groß Rominten lebte eine Zeit lang der Tierarzt Dr. Krecht, der an seinem westdeutschen Wohnort nicht in ein Altenheim gesteckt werden wollte und deshalb hierher flüchtete und eine Tischlerei eröffnete, in der er auch junge Leute ausbildete und z. B. den Altartisch des kleinen Andachtsraums in Buylien/Schulzenwalde anfertigte. Seine Werkstatt arbeitet unter einem Nachfolger aus Groß Rominten weiter.[1]