Szwarunki – Groß Schwaraunen
Das hiesige Gut wurde 1327 gegründet. Von 1720 – 1806 gehörte es der polnischen Familie Kurowski, vom 19. Jh. bis ins 20. Jh. hinein der Familie Moldzio, von 1909 – 1945 der Familie Firley. Das Gut war 500 ha groß.
Das noch existierende Gutshaus in Gr. Schwaraunen ist ein bescheidenes Gebäude mit Schleppdach aus dem 18. bis 19. Jh. mit einem Anbau von 1870. Nach 1945 befand sich hier die staatliche Gutsverwaltung.
Im Wald, der sich an den Gutspark mit zwei Teichen und seltenen Baumarten anschloss, befand sich etwa 1 km vom Wohnhaus entfernt auf dem Weg nach Krawczyki – Kraftshagen (Handfeste 1374) ehemals das Mausoleum der Familie Moldzio sowie Gräber der Familie Firley.
Der Familie Moldzio entstammte der seinerzeit bekannte ostpreußische Schriftsteller Johannes Richard zur Megede (8.9.1864 – 21.3.1906). Nach abgebrochener Offizierslaufbahn, abgebrochenem Studium (Jura, Ästhetik, Orientalistik) und Reisen in zahlreiche Länder war Megede seit 1895 Verlagsredakteur in Stuttgart. Er schrieb Romane, die in der Zeit um 1900 populär waren: „Quitt“ (1897/98) mit Handlungsorten in den Kreisen Pr. Eylau und Bartenstein, „Blinkfeuer von Brüsterort“ mit Handlungsort im Samland, „Von zarter Hand“, “Modeste” (1906). Er starb in Bartenstein und fand inmitten von Mitgliedern der Familie Moldzio seine letzte Ruhestätte.
Der von Groß Schwaraunen nicht weit entfernte Kinkeimer See (jez. Kinkajmskie) hatte ein ornithologisch anerkannt reiches Vogelleben. Im Winter konnte man auf ihm besonders gut Schlittschuh laufen, denn der oft heftige Wind sorgte dafür, das die Eisfläche schneefrei blieb.