Klenovoe Grüneberg
Kaum 7 Kilometer westlich von Gerdauen, nördlich der Strasse nach Friedland, liegt der Ort Klenovoe – Grüneberg, wo sich noch ein kleines Gutshaus erhalten hat. Das möglicherweise lange als Vorwerk fungierende Grüneberg entwickelte sich im Laufe des 18. Jhs., vermutlich ausgehend von einem Waldhaus mit Krug im Schakenhofer Wald, das zum Gut Friedenberg gehörte, und etwa 1732 errichtet wurde. Grüneberg gehörte zum Gut Schakenhof, und als dessen Besitz von den Schach von Wittenau zu der Familie von Gustedt gelangte, ging Grüneberg mit. 1882 ließ Rudolf von Gustedt (1843 – 1898) das abgebrannte Vorwerk Grüneberg neu aufbauen. Unter Lothar von Kalckstein wurde nach 1900 das Verwalterhaus gebaut. 1918 erwarb Walter Richter (1879 – 1945) das inzwischen als Rittergut bezeichnete Grüneberg, 250 ha groß. Aus nicht bekannten Gründen wurde 1936 seine Ehefrau Anni Richter als Besitzerin von Grüneberg eingetragen. Nachdem sich Anni Richter bereits 1944 mit ihrer Tochter und deren drei Söhnen in die Gegend von Schlochau begab, ging Walter Richter mit Sohn Robert und dem Gutstreck 1945 auf die Flucht. Bei Danzig wurde der Treck von den Sowjets überrollt. Walter Richter wählte darauf hin den Freitod, während sein Sohn den Aufenthalt in russisch Ostpreußen überlebte und 1948/49 nach Deutschland ausgewiesen wurde. Von den Gutsgebäuden haben das Gutshaus, der lange Pferdestall mit Speicher und ein Insthaus überlebt, waren jedenfalls im Jahr 2000 noch vorhanden. Details zu Grüneberg siehe bei Wulf D. Wagner, „Kultur im ländlichen Ostpßreußen – Geschichte, Güter und Menschen im Kreis Gerdauen“, Band I, Husum Verlag 2008, S. 646 – 650