Gut Polwitten

Rownoe – Gut Polwitten, Cathrinhöfen

Nicht weit von Medenau entfernt in Rownoe, dem einstigen Gut Pollwitten, entsteht seit 1998 auf einem 81 ha großen, vom russischen Staat gepachteten Gelände ein Salem Kinder- und Jugenddorf. Die Bruderschaft Salem mit heutigem Sitz in Stadtsteinach/Oberfranken wurde 1957 von Gottfried Müller und einigen Freunden als gemeinnütziges, christliches und überkonfessionelles Hilfswerk gegründet. Es gibt Kinder- und Jugenddörfer bereits in Israel, den USA, in Kolumbien, Ecuador und mehreren Ländern Afrikas. Pollwitten ist die erste Einrichtung dieser Art in der Russischen Föderation überhaupt. Vor allem für soziale Randgruppen der Gesellschaft wie Waisenkinder und benachteiligte Jugendliche soll hier eine Heimat geboten und eine Ausbildung in der angeschlossenen Schlosserei, in der Tischlerei oder im Garten- und Baubereich ermöglicht werden.[1] Im Jahr 2009 wurden 8 Kinder in Polwitten betreut.

Vom alten Gut Polwitten hat nichts überlebt. Es gehörte zusammen mit dem Gut in Cathrinhoefen zu deutscher Zeit von 1829 – 1945 der Familie von Louis-Ferdinand Schwarz.[2]

Cathrinhöfen

Das Gut Cathrinhöfen lag an der Straße Königsberg – Pillau. Eine 500 Meter lange Lindenallee führte von dort zum Gut. Der  Besitz gehörte seit 1829 zur Familie Heinrich. Letzte deutscher Besitzer waren Carl August und Anna Heinrich. Carl August wurde beim Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 erschossen, seine Frau verhungerte 1946 in Königsberg. Das Gut verfügte über Land von 330 ha, davon 185 ha Äcker, 43 ha Wiesen, 46 ha Weiden und 48 ha Wald. Es gab eine Herdbuch-Herde von 65 – 70 Kühen. Wahrzeichen des Gutes war der Klingerturm, nach dessen Uhr sich das Leben auf dem Hof abspielte.[3]



[1] E.B., Die Hoffnung stirbt zuletzt, in Oprbl. Nr. 33/2006, S. 13
[2] Markus Schleusener, Zum Gedenktag nach Königsberg, Oprbl. Nr. 17/2009 (12. 9.), S. 13
[3] Elisabeth Schwarz, geb.Heinrich, Unser Cathrinhoefen,Unser schönes Samland, Sommer 1979, S. 54