Gut Venedien und Gutshaus

Die Begüterung von zuletzt 1375 ha hatte sich seit der Ordenszeit in der Größe kaum verändert. 1466 wurde das Gut dem Schatzmeister von Stuhm, Thomas von Venedyer, verliehen, und in dessen Familie verblieb es bis 1716, als es von Rudolf von Glaubnitz erworben wurde. Friederike von Glaubnitz verkaufte 1791 an Major von Radecke. Die Brüder Ludwig und Traugott von Lücken aus Mecklenburg erwarben 1861 das Anwesen. Eine der Töchter, die den Besitz 1885 erbte, heiratete Treusch Freiherr von Buttlar-Brandenfels. Letzter deutsche Besitzer war Burkhard Frhr. von Buttlar.

Zum Gut gehörten ein Sägewerk, eine Mühle und eine Ziegelei. 1922/23 wurde es an die Versorgungsleitung für elektrischen Strom angeschlossen.

Es gab viel Mischwald. Der Uferstreifen am Röthlofsee – Ruda Woda war mit etlichen alten Buchen und Kiefern besetzt. Die in den See hineinragende Halbinsel Steenkenwalde, benannt nach dem Erbauer des Oberländischen Kanals und der Schiefen Ebenen, war dagegen erst 1910 – l914 aufgeforstet worden.

Beim Einmarsch der sowjetischen Soldaten wurden von den zurückgebliebenen Gutsleuten 15 Männer, darunter Kämmerer und Rendant, erschossen, 20 Personen in die Gefangenschaft abgeführt, die seitdem verschollen sind, und 13 Menschen begingen Selbstmord. Der Eigentümer dagegen kam als Soldat an der Front mit dem Leben davon.

Das Gutshaus ist ein Barockbau aus dem 17. bis 18. Jh Es wurde 1865 um einen eingeschossigen Flügel erweitert sowie um ein Stockwerk erhöht. Heute Privatbesitz.

Die Schmiede mit den Rundbögen, gegenüber dem Gut gelegen, stammt aus dem 18. Jh.

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