Geschichte von Jelonki – Hirschfeld, Kirche und Bilder des Dorfes
„Hirsefeld“, das spätere Hirschfeld, wurde am 6. Mai 1304 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsgründung erfolgte bereits früher. Es ist ein hübsches Dorf, in dem noch einige Vorlaubenhäuser existieren.
Die Kirche ist ein Ziegelstein-Bau ohne Chor aus dem 2. Viertel des 14. Jhs. 1312 wurde erstmals ein Pfarrer erwähnt. Giebel im Osten um 1330. Sakristei aus der Anfangszeit im Norden. Turm viergeschossig, Unterbau von ca. 1350, Oberbau vom Ende des 15. Jhs., Zeltdach von 1830.
Innen gotische Sakramentsnische. Flachgewölbte Holzdecke im Mittelteil des Kirchenschiffs, bemalt um 1770, Decke über den Seitenschiffen flach. Holzsäulen.
Ausstattung:
– Altar 1729 auf gotischer Altarplatte
– Kanzel vom Anfang 18. Jh., vor 1945 mit dem Altar zum Kanzelaltar zusammengefügt
– Orgelempore Mitte 17. Jh.
– Orgel 18. Jh.
– Beichtstuhl 18. Jh.
Das nebenstehend abgebildete Vorlaubenhaus in Hirschfeld mit der Hausnummer 29, Elternhaus von Frau Elisabeth Robl, geb. Fuge, und fotografiert 2003, steht 2008 nicht mehr an seinem Platz. Zunächst schien es, als wolle man das unter Denkmalschutz stehende Gehöft restaurieren. Stattdessen wurde es abgerissen, soll aber in einem Freilichtmuseum in Tiegenhof bei Danzig wieder neu aufgebaut werden. In Jelonki bleibt eine Freifläche zurück. (Mitteilung von Günter Klepke)
In Hirschfeld wurde der Verleger August Madsack (18. 12. 1856 – 5. 2. 1933) geboren. Er erlernte den Buchdruck, das Verlagsgeschäft und die russische Sprache. Da er diese fließend beherrschte, ging er zunächst als Fachmann ins zaristische Russland und war für die deutschsprachigen Organe „St. Petersburger Herold“, Revaler Zeitung“ und „Rigaer Tageblatt“ leitend tätig. Als sich die Russifizierungsbemühungen unter Alexander III. negativ für die deutschen Zeitungen auswirkten und das wirtschaftliche Klima sich verschlechterte, zog er 1991 nach Hannover um. Im Folgejahr gründete er die Gesellschaft „Hannoverscher Anzeigrer A. Madsack u. Co.“. Am 1. März 1893 erschien der „Hannoversche Anzeiger“ – ein unparteiisches Organ für jedermann. Der Start war glänzend. Da er zusätzlich zu den städtischen Nachrichten aus dem Umland berichtete und zudem umfassender, unterhaltsamer und preiswerter informierte, als es die Hannoveraner bisher gewohnt waren, gewann er immer mehr Abnehmer und Abonnenten. Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs verfügte seine Druckerei über die neusten Setz- und Rotationsmaschinen. Auch die Zeiten der Inflation in den 1920er Jahren meisterte er souverän, so dass er 1928 sein neues, neunstöckiges Anzeigenhochhaus mit Kuppel einweihen konnte, seinerzeit ein Wahrzeichen für Hannover. Architekt war Fritz Höger, der auch das Chilehaus in Hamburg konzipiert hatte.[1]