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Kehlen

Kal – Kehlen

Bevor der Mauersee aufgestaut wurde, gingen die Bewohner von Kehlen noch trockenen Fußes über das Gebiet der späteren Insel Upalten und durch Pristanien nach Wegielsztyn – Engelstein zur Kirche. Auch von Kittlitz konnte man über Sdorkowen und Sklodowen nach Kehlen laufen. Erst im 16. Jh. wurden diese Verbindungen durch den gestiegenen Wasserpegel gekappt.

Auf dem Kehlener Friedhof am Weg nach Angerburg gibt es eine gemauerte Säule, 2 x 2 m im Grundriß, 4 m hoch, die als sog. „Kehlsche Mauer“ die Phantasie vieler Leute beschäftigt hat. Sogar Kronprinz Friedrich Wilhelm, als König später der IV., ließ sie sich 1809 in sein Tagebuch hineinskizzieren. Man brachte sie als Sühnesäule in Verbindung mit der Erinnerung an zwei Paare, denen der Teufel die Hälse umdrehte, während sie Unzucht trieben, oder man glaubte, dass sich von dieser „Mauer“ der Name des Mauersees ableitete oder es könnte eine alte, unkonventionelle Grabstätte gewesen sein. Vermutlich handelte es sich aber um eine der in katholischen Gegenden häufig vorkommenden Säulen, die in einer Nische die Gestalt der Muttergottes oder des Gekreuzigten bergen. Die Mauer entstand vor 1573. Durch das Engagement des Angerburger Kulturmuseumsleiters und von Vertretern der Kreisgemeinschaft Angerburg konnte der Pfeiler restauriert werden. Am 18. Mai 2007 enthüllte man dazu 4 Tafeln, die in polnischer, litauischer, lateinischer und deutscher Sprache eine Begebenheit aus dem Jahr 1564 beschreiben.[1]

[1] Aus dem Heimatkreis Angerburg, Oprbl. Nr. 26/2007, S. 20

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