Kirche und prominente Pfarrer in Kallinowen

Nach der Katastrophe des Tatareneinfalls baute man 1666 eine neue Holzkirche. Diese wurde 1910 renoviert, doch bald ging sie in den Kampfhandlungen des 1. Weltkriegs zugrunde. Der nun folgende Neubau 1924 – 1926 nach Plänen von Kirchenbaumeister Kickton erfolgte aus Feldsteinen. Die flache Holzdecke erhielt eine Bemalung durch den Künstler Fey aus Berlin. Der Altarschrein mit den Figuren des gekreuzigten Heilands, der Maria und des Johannes ist das Werk eines Münchener Bildhauers.

Pfarrer Bernhard Rostock (1706 – 1759), dessen Vater bereits Pfarrer in Kallinowen war und dessen Nachfolger er 1739 wurde, schrieb neben etlichen Gedichten das heute noch bekannte geistliche Erntelied “Das Feld ist weiß, die Ähren neigen sich”.

Berühmtester Pfarrer in Kallinwoen (1780 – 1798) war jedoch Michael Pogorzelski (4.9.1737 in Lepacken – 28.4.1798). Paul Fechter aus Elbing hat ein ganzes Buch über ihn geschrieben: “Der Zauberer Gottes – eine Komödie”. Obwohl er die deutsche Sprache vollkommen beherrschte, predigte Pogorzelski in seiner masurischen Muttersprache. Neben der Kirche von Kallinowen befindet sich sein Grab und an der Mauer vor der Kirche erinnert eine Gedenktafel in zwei Sprachen an den bis heute volkstümlichen und beliebten Pfarrer.

In Masuren gab es den Namen Pogorzelski recht häufig. Zur Zeit der Kolonisierung wurde der für ein Dorf in der Wildnis vorgesehene Platz kurzerhand durch Feuer freigemacht. Häufig nannte man das Dorf dann Brandstätte oder, auf masurisch, Pogorzellen, woraus sich der Personenname Pogorzelski ableitete

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