Kirchen in Ortelsburg

Eine Kirche gab es in Ortelsburg schon zur Zeit des Deutschen Ordens. Diese wurde in der Reformation den Evangelischen zugesprochen. 1520/21 brannte sie nieder, wurde aber 1525 wieder aufgebaut. Weitere Feuerschäden gab es 1638, 1653, 1669 und 1698, wobei die entstandenen Schäden immer wieder beseitigt wurden. 1714 beschloss man dann, ein solides Gebäude aus Stein zu errichten.

Diese neue evangelische Kirche ist ein barocker Saalbau von 1717 – 1719 auf den Fundamenten der Ordenskirche von 1483. Gebaut hat sie Maurermeister Matz aus Königsberg vorwiegend aus handgefertigten Ziegeln, teilweise unter Verwendung von Feldsteinen.

Die Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum der Kirche fanden vom 15. bis 18. August 2019 in Ortelsburg statt.

Turm im Westen, 1906/07 aufgestockt, Haube nach 1914. Sakristei im Norden. Vorhalle im Süden. Im Innern flach gewölbte Holzdecke und Emporen auf Holzstützen. Die Folgen eines Brandes im Innern 1972 konnten behoben werden.

Ausstattung[1]:

Barockaltar von 1719, vermutlich aus einer Danziger Werkstatt, 1773 wohl restauriert

– Klassizistisches Kreuzigungsbild von 1810 hinter dem Altar

Kanzel aus Danziger Werkstatt aus derselben Zeit

– Die Orgel ist jetzt eine Stiftung aus Westdeutschland von WalterTuttas. Die alte Orgel war von 1862
– Das Taufbecken aus dem frühen 18. Jh. ist in evangelischen Kirchen selten

Die katholische Kirche St. Marien in Beutnerdorf entstand neogotisch 1898/99. Nach den Zerstörungen des 1. Weltkriegs wurde der Turm mit einem Pyramidendach versehen. Hervorzuheben ist die Ausmalung im Innern der Kirche, deren neogotische Ausstattung im übrigen der Erbauungszeit entstammt. Im Eingang hängt noch ein alter Hirschleuchter.

Die Kapelle der Baptisten ist ein Bau von 1903 ohne Turm in der Nähe des Rathauses. Im Innern findet sich noch ein alter Kanzelaltar. Zur Gemeinde gehörten 1939 ca. 500 Mitglieder.

Für die jüdische Gemeinde von Ortelsburg wurde 1924 in der Kaiserstraße anstelle des Gotteshauses von 1835 eine neue Synagoge gebaut. Die dürfte aber nicht mehr existieren.


[1] Alfred Czesla, Evangelisches Gotteshaus feiert 300-jähriges Jubiläum, Masurische Storchenpost, September 2019, S. 21