Korschenruh

Ladygino – Korschenruh

Von Korschenruh am Ufer des Frischen Haffs haben das Gutshaus sowie ein Insthaus die Zeitläufe bisher leidlich überstanden.

Im 19. Jh. war Korschenruh Teil des Gutes Ludwigsort. Dessen Besitzer Douglas richtete in dem winzigen Ort, der nur aus einem Insthaus und einem Schafstall bestand, eine Schäferei ein. Ein dort lebender Hofmann Korsch soll der Namensgeber gewesen sein.

1896 kaufte der Viehhändler Julius Steputat (1858 – 1945) aus dem Ort Brandenburg am Haff, Sohn eines Fleischermeisters, Gut Korschenruh. Er war es, der vermutlich das Gutshaus errichten ließ. Nachdem Julius Steputat 1912 das 110 ha große Gut verkaufte, wechselten die Besitzer des Öfteren, bis es 1938 Erich Windzus (1909 – 1944) erwarb. Dieser letzte deutsche Besitzer fiel im Dezember 1944 in Pillkallen. Seine Witwe flüchtete mit ihren 4 Kindern am 27. 1. 1945 und kam im Westen des Reiches an.

Der Ostpreußische Verein für Luftfahrt richtete in Korschenruh einen Flugplatz ein, der am 25. 5. 1930 eingeweiht wurde, und hielt hier Segelfliegerkurse ab. Sogar Weltrekorde wurden von hier aus geflogen, so durch den Königsberger Studenten Kurt Schmidt am 3./4. 8. 1933, der mit seinem Segelflugzeug Baby I – Spannweite 12,87 m, Flügelfläche 14 m², Leergewicht 98 kg – 36 Stunden und 37 Minuten in der Luft blieb, sowie durch Flugleiter Siegfried Ruhnke, der am 29./30. 6. 1935 einen Segeldauerflug mit Passagier in der Rekordzeit von 14 Stunden und 57 Minuten absolvierte.

Weitere Details siehe Wulf D. Wagner – Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 498 f

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