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Kutten

Kuty – Kutten

Der Ort Kutten wurde bereits 1553 als Kirchdorf genannt. Die Große Pest am Anfang des 18. Jhs. hielt hier reiche Ernte: 1710 starben im Kirchspiel 1.372 Personen. In Kutten überlebten nur Pfarrer Paul Bernhard Drigalski (1676- 1752), dessen Sohn und ein Knecht. Sie holten die Toten des Dorfes aus den Häusern und versenkten sie in einer Lehmgrube. Niemand mehr kümmerte sich um die Ernte. Das Getreide verdarb auf dem Halm, das Obst auf den Bäumen.

In Kutten wirkte der legendenumwobene, wortgewaltige Michael Pogorzelski, dem der Schriftsteller Paul Fechter in der Komödie “Der Zauberer Gottes” ein literarisches Denkmal gesetzt hat, von 1772 – 1780 als Rektor.

Michael Pogorzelski wurde 1737 in Lepoki Wlk – Lepacken/Ramecksfelde, Krs. Lyck, als Sohn eines Kölmers, also eines freien Bauern, geboren und starb 1798 in Kalinowo – Kallinowen/Dreimühlen. Pfarrer Drygalski aus Straduny – Stradaunen, Krs. Lyck, ermöglichte dem Jungen den Besuch der Lycker Provinzialschule. Den anschließenden Besuch des Altstädtischen Gymnasiums in Königsberg ab 1754 schloß er mit einer ausgezeichneten Abiturnote ab. Im Jahr 1761 immatrikulierte er sich auf der Albertina, zur selben Zeit wie Johann Gottfried Herder, war dann Lehrer und Organist in Ragnit und Rektor in Kutten, bevor er als Pfarrer nach Kallinowen ging. Er schrieb Gedichte in deutsch und polnisch und sprach außerdem masurisch und litauisch. Seine zahllosen Predigten und Schriften waren sehr volkstümlich gehalten, was ihm große Popularität verschaffte. (s. a. Kallinowen)

Mit dem Bau der Kirche wurde 1576 begonnen. Eine umfangreiche Restaurierung erfolgte 1887. Der Zerstörung im 2. Weltkrieg, der auch die Innenausstattung zum Opfer fiel, folgte 1974 der stilgerechte Wiederaufbau mit moderner Inneneinrichtung.
Ausstattung:

  • Zwei Hirschleuchter,
  • ein großes Kruzifix und
  • die Figur der Muttergottes auf der Mondsichel sind Arbeiten des 17. Jhs.

Bilder