Lötzen als Touristenmagnet, Schifffahrts- und Wassersportzentrum

Schon 1890 gründete man in Lötzen das erste Personenschiffahrtsunternehmen Masurens, die “Gesellschaft zur Erleichterung des Personenverkehrs auf den Masurischen Seen”, die zwei Jahre später den Namen “Masurische Dampferkompagnie Lötzen” erhielt und die Schiffsverbindungen auf den Seen aufbaute. Der erste Dampfer in Masuren, die “Berta”, wurde 1890 von Berlin nach Danzig und von dort auf dem Schienenweg nach Lötzen transportiert. Er fuhr vom Löwentinsee bis zum Niedersee. Ein weiteres Schiff folgte 1892. Dieses war so solide gebaut, dass es noch nach dem 2. Weltkrieg als “Hanka Sawicka” den Dienst versehen konnte.

In den 1920ern und 1930ern Jahren entstand in der Stadt und am Löwentinsee mit dem Kurhaus, dem Strandbad, der Jugendherberge, dem Yachthafen, dem Haus des Segelclubs “Masovia” , mit Bootshäusern für Ruderer und Kanuten sowie zahlreichen Gasthäusern ein neuer Touristenmagnet[1]. Am Löwentinsee (jez. Niegocin) wurde nach dem 1. Weltkrieg ein Wassersportzentrum eingerichtet, das nach dem 2. Weltkrieg weiter als solches genutzt und noch ausgebaut wurde. Es gilt heute als das größte Polens. Es gibt mehrere Yachthäfen und Anlegestellen für Sportboote. Für Motorboote bestehen allerdings Einschränkungen.

Der Löwenthinsee (2604 ha, 10,8 km lang, 4,8 km breit, 39,7 m tief) in der Mitte der Großen Masurischen Seen ist der drittgrößte in diesem Gebiet. Im östlichen Teil befindet sich die Insel Graiwer mit einer Fläche von 3,9 ha. Die zwei im Süden gelegenen Buchten gelten als selbständige Seen: der Saiten-See und der Große Mialk-See.

Der Lötzerner Hafen ist der größte Binnendampferhafen Masurens. Die Direktion der masurischen Binnenschiffahrt “Zegluga Mazurska” richtete hier ihre Zentrale ein.

Mit den Trümmern eines zu Beginn des letzten Krieges aus militärischen Gründen niedergelegten Stadtteils östlich des Kanals befestigte man das Seeufer. Rudervereinshaus und Jugendherberge wurden lange Zeit vom polnischen Militär okkupiert und um Gästehaus und Kasino erweitert. Heute ist es ein architektonischer Blickpunkt der Marina. Das abgebrannte Seglerheim wurde umfangreicher wiederaufgebaut. Die Direktion der masurischen Binnenschiffahrt „Zegluga Mazurska“ richtete hier ihre Zentrale ein.

Inzwischen ist Lötzen zu einem Zentrum für Wassertourismus und Eisjachtsport geworden. Der Ausbau für diesen Teil des Tourismus genießt oberste Priorität. So entstand hier mit der Ekomarina in der Nähe des städtischen Hafens und des Bahnhofs eine Hafenanlage mit 180 Liegeplätzen für Yachten, einer modernen sanitären Versorgung, einem Kran, Dienstleistern, Restaurants, Räumen für die Wasserrettung WOPR, für Konferenzen und das Hafenamt sowie Werkstätten für Schiffbauer und Mechaniker[2]