Lojdy – Loyden
Ritter von Loyden, der erste Besitzer des hiesigen Gutes seit 1417, vermachte den nachfolgenden Generationen neben dem Morgenstern als ordenszeitliches Wappenzeichen den Namen des Ortes. Im 17. Jh. wohnte hier Prof. Celestyn Myslety, dessen masurische Familie möglicherweise identisch ist mit der Familie Maletius aus Lyck, die im 16. Jh. dort bedeutsam wirkte. 1584 wird ein Caspar von Aulack als Gutsbesitzer erwähnt, im 17. Jh. Ludwig und Friedrich von Aulack.
In der Zeit der Familie von Negenborn (1861 – 1945) betrieb man schwerpunktmäßig Viehzucht und die hier erreichten hohen Milchleistungen waren weithin bekannt. Letzter deutscher Besitzer war Hans Werner v. Negenborn.
Der Altbau des Gutshauses aus dem 18. Jh. wurde abgebrochen und 1877 durch einen streng symmetrischen Bau in spätklassizistischen Formen ersetzt. Im ersten Viertel des 20. Jhs. fügte man einen Parterreflügel an den Westflügel an. Inzwischen leicht modifiziert, diente das Haus nach dem 2. Weltkrieg als Verwaltungssitz einer PGR. Noch Ende der 1980er Jahre führte man Sanierungsarbeiten durch, die zwar unterbrochen, dann aber fortgeführt wurden. Heute Privatbesitz.
Der Landschaftspark mit vielen alten Bäumen ist relativ gut erhalten.
Ein Leser unserer Website, der durch seinen Familiennamen eine enge Beziehung zum nahen Ort Lejdy hat, vermittelt in einem Beitrag eine andere Version der Ortsgeschichte:
” Bereits 1342 verleiht der Hochmeister des Deutschen Ordens seinem Getreuen Gerkoni de Leyde in dem Ort 60 Huben. Gerkoni de Leyde ist der Gründer des Ortes. Wenige Jahre vorher kommen verfolgte Holländer nach Ostpreussen und Gründen mit Hilfe des Deutschen Ordens die Stadt Preussisch Holland. Der Name de Leyde ist ein holländischer Adelsname und leitet sich von der Stadt Leiden ab.
Später heißt unser Ort Leyden, Loyden zum Schluß 1945 Legden. Auch der Name eines Rittergeschlechts von Loyden ist bis in das 15.Jh. für den Ort bezeugt. Zander von Loyden war um 1450 Ratsherr und dann Bürgermeister zu Braunsberg/ Ostpr.
1528 sitzt Matthias von Loyden auf Loyden, Perscheln und Lengen. Es ist aller Wahrscheinlichkeit dies die Größe der 60 verliehenen Hufen von 1342. Der Ort Lengen lag direkt neben Loyden und ist um etwas 1570 eingegangen. Aus dem Jahr 1495 soll es eine Handfeste geben für Lengen.
Mein Familienname wurde in Polen Lejda oder Leyda geschrieben. Um 1700 wird ein Kämmerer Loyda in Nikolaiken erwähnt. In Miswalde Kreis Mohrungen endlich gab es nachweißlich von 1579-1686 die Famile Leyde, Leide bzw. Leyda.
Die Verleihung des Ortes ist dem PrUB 3.484 entnommen. Da dem Gerkoni de Leyde jedoch 60 Huben verliehen wurden ist diese Größe nicht nur an diesen Ort gebunden. Um 1570 hatten die Ritter von Loyden keinen Anteil mehr an den Besitzungen des gleichnamigen Ortes.”[1]
Nahe des genannten Ortes gibt es die Bezeichnung “Beisleide” für einen Fluss oder Bach. Alte Flurnamen sind Hinweise für Geschichts- und Familienforscher.
Die Annahme, dass Leide ein Herkunftsname ist und sich von der Niederländischen Stadt Leiden ableitet ist zwischenzeitlich nicht mehr als einzig gesichert anzunehmen.
Der Vorname des Ortsgründers lautete Gerke, oder wie in der Verleihungsurkunde, Gerkoni. Dies ist ein friesischer Name. Es findet sich heute noch mehrmals der Name bei Wasserläufen in Friesland z.B. in Wittmund “An der Leide”.
Nun haben auch in Friesland Eindeichungsarbeiten die gerade dafür bekannten Holländer vorgenommen.
Als Fazit muss deshalb festgetellt werden, dass sich der Ortsname, bzw. Familienname von einem Gewässernamen ableitet, was durch “Beisleide” auch Bestätigung findet.[2]