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Marienfelde

Marianka – Marienfelde, Kr. Pr. Holland

Marienfelde erhielt seine Handfeste in der Zeit des Elbinger Komturs Heinrich von Gera (1304 – 1312). Erstmals erwähnt wurde der Ort 1332, als der Oberste Trappier und Komtur von Christburg, Günther von Schwarzburg, die vom Hochmeister Luther von Braunschweig als Komtur von Christburg erteilten 60 Hufen in Marienfelde an die Preußen Glabune und Glausote, bestätigte.

Die kleine Dorfkirche Mariä Himmelfahrt, die schon 1334 in einem Dokument erwähnt wurde, erhielt den Chor vermutlich noch vor dieser Zeit. Wesentliche Teile wie Kirchenschiff und Vorhalle im Süden sind Bauteile aus der 1. Hälfte des 14. Jhs., Sakristei aus der 2. Hälfte 14. Jh., der Turm entstand um 1400 und danach gab es nur noch unwesentliche Veränderungen.

Die Zellengewölbe im Chor schuf wohl Meister Matz aus Danzig um 1510 – 1520. Die Decke im Langhaus zog man 1723 ein. Im Jahr 1839 vergrößerte man die Kirchenfenster. Die Ornamentmalerei auf der Balkendecke im Erdgeschoss des Turms entstand in der Mitte des 15. Jhs.

Bei Ausbesserungsarbeiten förderte man 1892 an der Südwand des Kirchenschiffs überlebensgroße Wandgemälde unter dreifachen Putzschichten zutage, die in das zweite Viertel des 15. Jhs. datiert werden und lt. Wappen vom Komtur und Großgebietiger Heinrich Reuß von Plauen und von einem Nikolaus von Lubichau, der 1451 Konventsmitglied war, gestiftet worden sein sollen. Außerdem gibt es das Wappen eines v. Creytzen. Dargestellt sind die 12 Apostel sowie Szenen aus dem Leben Marias.

In neuerer Zeit wurde erstmals 2012 von dem Vorhandensein gotischer Wandmalereien berichtet. Mit Hilfe der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS) wurde bereits 2016 an der Restaurierung der Wandbilder gearbeitet. Die Restauratorin Dr. Joanna Arszynska aus Thorn brachte die Wandmalereien „Verkündigung“ und „Christus, Gottvater und Heilige Barbara“ an der Ostseite des Chors wieder voll zur Geltung. Die Kosten von 40.000 € trugen vornehmlich die DPS, aber auch die Bundesregierung und eine private Spenderin aus Süddeutschland. Jetzt findet die Kirche mit ihren kulturgeschichtlichen Schätzen überregionale, sogar internationale Beachtung.[2]

Ausstattung:

  • Der Altar mit dem Bild der Auferstehung Christi im Oberteil ist von 1682
  • Kanzel und Taufbecken fertigte Isaak Riga aus Königsberg 1692
  • Orgel aus dem 18. Jh.

Die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturp0flege und Denkmalschutz hat die Kirche von Marienfelde in ihre Obhut genommen.[1]



[1] Masurische Storchenpost, November 2009, S. 10
[2] Peter Schabe, Auch Denkmale kann man teilen, Masurische Storchenpost, September 2017, S. 23/24

Bilder

Literatur

Informationen über das Kirchspiel Marienfelde

200 Seiten mit vielen Bildern, zu beziehen über Heinz J. Will, Flaumbachstrasse 32, 56858 Haserich, Tel.: 06545 6152