Massaunen

Masuny – Massaunen

Vermutlich befand sich hier am Ufer der Alle (Lyna) bereits im 15. Jh. ein Rittergut. Über die Urgründe ist wenig bekannt. Ende des 19. Jhs. kam das Gut zur Blüte, als die Familie Gerlach das damals 800 ha umfassende Land bewirtschaftete. Es gab eine Brennerei, eine Molkerei und eine Ziegelei. Im Anfang des 20. Jhs. wurde Karl Friedrich Gamp (26.11.1846 – 13.11.1918) Besitzer des Gutes, das jetzt einen Umfang von 1.500 ha annahm. Er heiratete Clara Bayer, eine Tochter von Friedrich Bayer, einem der beiden Gründer der Bayer-Werke, und wurde Geheimrat und Mitglied des Reichstags. Nachdem der Kaiser ihn 1907 adelte, nannte er sich hinfort Karl Friedrich von Gamp-Massaunen. In dieser Zeit entstand das neobarocke Herrenhaus. Zur Begüterung gehörten in dieser Zeit noch weitere Latifundien, z. B. Worienen im Kreis Pr. Eylau. Seine Witwe nannte sich Clara Freifrau v. Gamp-Massaunen und Hebron-Damnitz, was auf weiteren Gutsbesitz hinweist.[1]

Die damalige Pracht ist verflogen. Das Gutshaus kam recht unversehrt durch den Krieg und wurde danach von einer staatlichen Produktionsgenossenschaft als Büro, Wohnung und Kindergarten genutzt. Seit den 1970 Jahren steht es allerdings leer, ist entsprechend stark verfallen, verfügte aber 1999 noch über ein durchgehendes Dach. Frau Franziska Mahn, die Enkelin des Gutsförsters, hat Massaunen im Jahr 2004 besucht und musste konstatieren, dass das Dach inzwischen eingefallen ist – leider.

Innen gab es noch die zweiläufige Eichentreppe ins Obergeschoss, im Esszimmer die Stuckdecke mit klassizistischem Dekor und auch sonst Zimmerdecken mit Stuckverzierungen und Kassetten. Zum Garten hin befand sich ein eindrucksvolles Kaminzimmer. Der ehemalige Park soll noch über einen artenreichen Baumbestand verfügen. Im Jahr 2000 Eigentum der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien – Stand 2001)


[1] Irmi Gegner-Sünkler, 16. 3. 2013

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