Mauern

Lomonosovka – Mauern

Das sozial-kulturelle Zentrum der auf Initiative der „Partnerschaft Ostpreußen e.V. Heppenheim“ geschaffenen Einrichtungen in Mauern wurde im Jahr 2001 feierlich eingeweiht. Hausherr und Eigentümer ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Königsberg. Es gibt einen Andachtsraum für die örtliche Gemeinde sowie eine Sozialstation. Die Ausstattung dieses Teils des Zentrums hat der Johanniter-Orden übernommen. Weiterhin ist eine Kindertagesstätte vorgesehen.

Das Projekt dieses Kulturzentrums konnte wesentlich dank einer Spende der ostpreußischen GutsfrauMargarethe Windisch realisiert werden, deren Porträt in Öl im Kirchenraum zu sehen ist. Es wird deshalb auch ihren Namen tragen.[2]

Die Hoffnungen, die man in das Kulturzentrum gesetzt hat, haben sich nicht erfüllt. Die Anzahl der Gemeindemitglieder ist erheblich geschrumpft und für die Verbliebenen ist der Unterhalt für das große Gemeindehaus zu teuer. Hinzu kam, das von dem Eigentümer der benachbarten Schreinerei nach dem Fiasko mit dem Pächter Wasser und Strom gesperrt wurden. Deshalb beschloss der Propsteirat 2012, das Gebäude zu verkaufen.[1]

Weitere Projekte der Partnerschaft Ostpreußen in Mauern sind der Bau und die Inbetriebnahme einer Schreinerei für einen Russlanddeutschen, Installation und Inbetriebnahme eines Sägerwerks, der Aufbau einer Landwirtschaft und der Bau von drei Wohnhäusern für die Unterbringung von Arbeitern. Die Schreinereinrichtung wurde von einem Bonner Handwerksbetrieb, der aus Altersgründen aufgegeben wurde, für 30.000 DM (bei einem Zeitwert von 150.000 bis 200.000 DM) erworben. Vom Kaufpreis übernahmen das Innenministerium 25.000 DM und der langjährige Vorsitzende der Partnerschaft Ostpreußen, Hans-Ulrich Karalus, 5.000 DM. Leider hatte diese Initiative keinen Erfolg. Bei einem Besuch 2010 war zu erfahren, dass die Schreinerei nicht mehr existiert. Die Maschinen wurden verkauft. Sägewerk und Landwirtschaft blieben im Planungsstadium stecken.

Echo-online führte in einem Artikel vom 7. Februar 2008 zu dem Projekt in Mauern u. a. Folgendes aus:

„Seit 1995 unterstützt die Partnerschaft Ostpreußen den russlanddeutschen Förster Viktor Seboldt, der im ehemaligen Kreis Labiau (heute Polessk) eine Schreinerei betreiben wollte. Durch die Vermittlung von Hans-Ulrich Karalus kam die Verbindung mit Schreinermeister Löllchen in Bonn zustande, der aus Altersgründen seinen Schreinereibetrieb aufgab und diese günstig für einen guten sozialen Zweck nach Ostpreußen abgeben wollte.

Schreinermeister Steinmann aus Gronau hatte dann Viktor Seboldt sowie dessen Försterkollegen Igor Ignatov in seiner Schreinerei angelernt. Die Maschinen wurden von Viktor und Igor in Bonn abgebaut und für den Transport nach Lomonosowka vorbereitet. Diese Maschinen sind auf die Fertigung von Fenstern und Türen spezialisiert. Für die Abwicklung der Zollpapiere mussten Kontakte zum Bundesinnenministerium sowie zum DLG-Agrarservice in Bonn und auch zu einer deutsch-russischen Regierungskommission in Moskau aufgenommen werden.

Von dort kam der Hinweis, es müsse eine Projektgründung vorhanden sein unter russischer Leitung. Da Galina Seboldt die russische Staatsbürgerschaft hat und ihr Mann als Förster das Projekt nicht leiten durfte, wurde sie als alleinige Eigentümerin eingetragen. Die Schreinerei, die einen geschätzten Zeitwert von 150 000 bis 180 000 Mark hatte, wurde für 30 000 Mark erworben. 25 000 Mark kamen vom Innenministerium, 5000 Mark von Karalus als Spende.“


[1] Klaus Plorin, Pfarrer i. R., Eine Gemeindefusion im Landkreis Labiau/Polessk “Asyl” wurde zur Dauerlösung, von tohus, Dezember 2012, S. 89
[2] Franz Komnick, Eine neue Stätte der Begegnung, Oprbl. Nr. 25/2001, S. 20

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