Merunen

Mieruniszki – Mierunsken/Merunen – ältestes Dorf im Kreis Treuburg

Text von Frau Irmgard Klink, Geschäftsführerin des Treuburger Heimatkreises

Der Ort Mierunsken wurde 1422 in der Urkunde des Friedens am Melnosee zwischen Orden und Polen als “Merunysky” erwähnt, als es um die Definition der Grenze zwischen Polen und dem Ordensland ging. Die Gründung des später größten Dorfes im Landkreis Treuburg erfolgte aber erst 1537, als vier Lokatoren hier 10 Hufen Land kauften (die Gründungsurkunde von Herzog Albrecht gab es erst 1541) und 1987 feierte man das 450jährige Bestehen.

Kirche in Merunen (Mierunsken)

Schon im Jahre 1545 wird die evangelische Kirche erwähnt. 1656 vernichteten die Tataren die Kirche. Sie wurde neu errichtet aus verputztem Feldstein mit dreiseitigem Schluss. 1710 wurde der Wiederaufbau vollendet; die Außenmauern unter dem Einfluss des niederländischen Klassizismus angegliedert, an der Südseite die Vorhalle und der sogenannte Drosdower Chor. Der stattliche dreigeschossige blendengegliederte Westturm trug ein Zeltdach. Wetterfahne von 1760. Auf der Südseite in einer Nische mit rundbogigem Kleeblattschluss großes Kreuz (vgl. Benkheim, Krs. Angerburg) Die Ausstattung um 1700 geht nicht über den Rahmen schmuckfreudiger Volkskunst hinaus, der dreigeschossige Altar “Danziger Barock” war dem Treuburger verwandt, aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg 1945 zerstört, als man sich eigentlich auf die Feiern zum 400jährigen Bestehen der Kirchengemeinde hätte vorbereiten können. Sie besteht nur noch als Ruine. Langschiff und Turm sind ohne Dach, nur noch die Grundmauern sind erhalten.

Eine detaillierte Beschreibung gibt es in der Broschüre: “Mierunsken Merunen unser Dorf” und “Erinnerungen an Mierunsken Merunen” von Edelgard Stanko und Heinz Rieck. Zu beziehen unter: www.Treuburg.de.

Zur Pfarrei Mierunsken gehörte das Kirchspiel Sczeczinken/Eichhorn, heute Szczecinki, das 1913 gegründet wurde. Das Dorf wurde 1563 gegründet und bereits 1916 in Eichhorn umbenannt. Die Kirche in Eichhorn wurde 1927/28 als evangelisches Gotteshaus mit einem eingebauten Fachwerkturm gebaut, so, wie er heute noch zu sehen ist. Nach 1945 wurde die Kirche zur katholischen St. Stanislaus Kirche. 1927 – 1929 war Adalbert Gundel Pfarrer in Eichhorn, ab 1933 in Langenau, dessen Sohn uns u. a. auch ein Bild von dieser Kirche hinterlassen hat. Das Kirchspiel Sczeczinken/Eichhorn war bis 1945 mit dem Kirchspiel Mierunsken /Merunen verbunden, blieb aber selbständig.

Literatur

Mierunsken Merunen unser Dorf

Erinnerungen an Mierunsken Merunen