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Muschaken

Muszaki – Muschaken

Muschaken wurde gegründet, als Walislaw und Jesske am 4. 10. 1359 zwanzig Hufen gegen zwei prussische Dienste verliehen bekamen. Der Wildnisbereuter Jacob Kopka konnte 1559 Land von 3,5 Hufen samt Kruggerechtsame bei freier Fischerei zu Tisches Notdurft im See Schönau übernehmen.[5]

Die Kirche in Muszaki – Muschaken und das Pfarrhaus gegenüber wurden in den Kriegshandlungen 1945 zerstört, die Kirche aber später von den Polen auf den alten Fundamenten neu aufgebaut.[1] Im Ursprung stammte sie aus dem Beginn des 16. Jhs., brannte 1885 ab, wurde aber bald wieder aufgebaut. Während der Tannenbergschlacht 1914 belegten die Russen den Turm mit zwei Maschinengewehren und nahmen von dort oben Dorfbewohner unter Beschuss. Erst eine Kompanie deutscher Soldaten machte diesem Treiben ein Ende, eroberte den Turm und verhinderte gleichzeitig, dass die Kirche in Brand gesetzt wurde.[2] Der Friedhof in Muschaken wurde verwüstet und 1979/80 teilweise mit einer Planierraupe eingeebnet. Dennoch sind einige alte Grabstellen noch erkennbar, so die für den Pfarrer Johannes Ebel und seine Frau Dr. Auguste Ebel sowie für Max Kompa und Heinrich Kompa.[3]

Dieser Pfarrer Ebel gründete 1903 die „Emmaus Erziehungsanstalt für Knaben“, die durch die Innere Mission betreut wurde. Ursprünglich war sie für 21 Fürsorgezöglinge vorgesehen, wuchs jedoch im Laufe der Zeit auf fünf Häuser mit 60 Knaben an, die hier Heimat und Ausbildung fanden. Leiter der Anstalt war der hochangesehene Hausvater Will.[4]



[1] Prof. Dr. Werner J. Niklowitz, San José, USA, Neidenburger Heimatbrief, Pfingsten 2000, S. 24

[2] Kurt Glinka, Ein segensreicher Waffengang 1914, Neidenburger Heimatbrief, Weihnachten 2006, S. 33

[3] H.K., Der Muschakener Friedhof heute, Neidenburger Heimatbrief, Pfingsten 1997, S. 26 f

[4] Ruth Stern, Superintendent, Aus der Liebestätigkeit der evang. Kirche in unserem Kirchenkreise Neidenburg, Neidenburger Heimatbrief, Pfingsten 1985, S. 9
[5] Dr. Rohde Neidenburger Heimatbrief, Weihnachten 1959, S. 30