Lesistoe – Nassawen
Anfänglich wurde die Rominter Heide von zwei ”Wildnisbereitern” verwaltet, die ihren Sitz in Warnen und Nassawen hatten. In Nassawen war debei das Holzflößamt ansässig.[3]
In Lesistoe – Nassawen ist das Wohnhaus des Forstamts, in dem der weithin bekannte Förster Frevert gewohnt hat, auf einer Seite völlig eingestürzt. Der deutsche Name erinnert an die hier eingewanderten Nassauer.
Die Rominter Heide gehörte ab dem 1. 4. 1938 als „Oberforstamt Rominter Heide“ mit Dienstsitz in Nassawen nicht mehr zur allgemeinen Forstverwaltung, sondern war dem Reichsjagdamt in Berlin und damit dem Reichsjägermeister Göring unmittelbar unterstellt. Zum Oberforstamt Rominten gehörten die Forstämter Nassawen, Warnen/Barckhausen, Rominten, Szittkehmen/Wehrkirchen und ab 1939 auch Adlersfelde.[1]
Bis in die 1930er Jahre war Nassawen Sitz von Forstmeister Wallmann, einem den kaiserlichen Traditionen verpflichteter Forstbeamter. Der fand kein gutes Verhältnis zum Reichsjägermeister Göring und wurde deshalb von diesem 1936 zum Oberforstmeister und zum “Rotwildkommissar” von ganz Preußen ernannt und erhielt als Sitz das Forstamt in Hannover. Sein Nachfolger wurde Forstmeister Walter Frevert, der auch durch seine Bücher bekannt wurde. Im Zuge der Umorganisation durch Göring wurde Frevert zum Oberforstmeister und zum Inspektionsbeamten ernannt. Dazu errichtete man in Nassawen ein Bürohaus, das zur Hälfte der Forstamtsverwaltung und zur anderen Hälfte den Büros mit den Inspektionsaufgaben gehörte.[4]
In Nassawen wurde eine kleine russisch-orthodoxe Kirche errichtet.[2]
[1] Neumärker/Knopf, Görings Revier, S. 208
[2] Bernhard Waldmann, – http://www.flickr.com/photos/27639553@N05/4976474605/in/photostream
[3]Waltraut Schmidt. Erinnerung an die Dörfer im Kirchspiel Dubeningken/Dubeningen, S. 17
[4] Oberforstmeister a. D. Dietrich Micke, Aufzeichnungen aus meiner Lehrzeit bis zu den Jahren als Revierverwalter in Rominten sowie an den Fronten des Krieges, in: Wald-, Jagd- und Kriegserinnerungen ostpreußischer Forstleute, Hrsg. Andreas Gautschi und Wolfgang Rothe, nimrod-Verlag 2012, S.275 f