Geschichte von Majakovskoje – Nemmersdorf
Erste Erwähnung des Ortes 1515 in einer Verordnung des Hauptamtes Insterburg. 1709 gab es viele Tote durch die Pest. Danach erfolgte wie anderswo auch die Zuwanderung von deutsch- und französischsprachigen Schweizern, von Pfälzern, Nassauern und Uckermärkern.
In Nemmersdorf unterhielt das Landgestüt Georgenburg eine ihrer größten Deckstationen. Hier stand 1944 auch der Spitzenhengst der Körung 1938 in Königsberg. Er wurde gerettet und wurde als Celler Landbeschäler ein geschätzter Reitpferdvererber.[1]
Beim Einmarsch der Roten Armee 1944 gab es am 20. Oktober in Nemmersdorf in dem ersten Massaker an Deutschen auf deutschem Boden wohl 26 Opfer von Greueltaten (so das ZDF, nach anderen Quellen 60 oder 72 Opfer), auch an Frauen und Kleinkindern, was von der NS-Presse besonders inszeniert und herausgestellt wurde, um zu zeigen, was die Deutschen von der Roten Armee zu erwarten hatten. Aber auch in der Umgebung von Nemmersdorf wurde von den sowjetischen Soldaten bei diesem Vorstoß gemordet. Es gibt Zeugenberichte, dass Frauen an Scheunentoren angenagelt waren, Babys erschossen und erschlagen und alte Leute getötet worden sind. Ein Zeitzeuge, der gerade noch seinen Treck veranlassen konnte, die Nemmersdorfer Brücke zu überqueren und auf dem jenseitigen Ufer Rast zu machen und seine Leute so vor dem Massaker bewahrte, war Joachim Reisch vom Gut Perkallen/Husarenberg. Der Eindruck, den er in seiner Schilderung der Erlebnisse damals in Nemmersdorf vermittelt, lässt eine größere Zahl von Opfern wahrscheinlich sein.
[1] Hans Joachim Köhler, Morjen, Herr Landstallmeister, Limpert Verlag, Bad Homburg, 1985