Nesselbeck

Orlovka – Nesselbeck

Das Gutshaus in Nesselbeck, zum Kirchspiel Quednau gehörend, wurde in jüngster Zeit wieder hergestellt und ist heute das Hotel „Usadba“ (übersetzt: Das Gut).Ebenso zwei bis drei Stallgebäude, in denen sich u. a. ein Pferdestall für Reiterferien befindet. Der ehemalige Schweinestall ist heute ein Sommerrestaurant. Hier feierte 2007 die in der Oblast Kaliningrad bestehende „Deutsche Wirtschaft“ ihr Sommerfest.[1] Das Gut gehörte neben Lenkonischken bei Tilsit der Familie von Schenkendorff und die Mutter Max von Schenkendorffs, geb. 11. 12. 1783, wohnte häufig im hiesigen Gutshaus.

Nesselbeck war eine Station an der 1885 eröffneten Eisenbahnverbindung von Königsberg nach Cranz. Hier befand sich das Heereslehrgut. In den 1930er Jahren existierte in Nesselbeck ein Artillerieschießplatz, ein großes Übungsgelände der Wehrmacht. Da es hügelig war, durchsetzt mit kleinen Waldstücken, eignette es sich besser für die Gefechtsausbildung als das recht ebene Devauer Feld.[2]

Neuerdings gibt es einen imposanten, von einem historisch interessierten Russen im Ordensstil errichteten Neubau, der als 5-Sterne-Hotel mit breitem gastronomischem Angebot fungiert und sich “Schloss-Hotel Nesselbeck” nennt.[3]



[1] Armin Matt, Resümee am leckeren Büffet, Oprbl. Nr. 32/07, S. 15
[2]Oberforstmeister a. D. Ernst Wagner, Mein Weg bis zu der Zeit als Revierverwalter in Rothebude und die Erlebnisse in Krieg und Gefangenschaft, in Wald-, Jagd- und Kriegserinnerungen ostpreußischer Forstleute, Hrsg. Andreas Gautschi und Wolfgang Rothe, nimrod-Verlag 2012, S. 41; Unser schönes Samland, Herbst 1977, S. 12
[3] Heimatkreis Labiau, Labiaureise 2014, Oprbl. Nr. 34/2014 (23. August), S. 17; Dr. Bärbel Beutner war dort zu Gast: Nesselbeck – Die Burg und die Legende, Unser schönes Samland, Winter 2020, S. 19 f