Neuhof

Nw. Dwor Nowiny – Neuhof

Hier befand sich zur Ordenszeit ein Gut mit einem Ordenshof der Komturei Christburg, das 1409 im Zusammenhang mit dem “hofemeyster Mattis” erstmals erwähnt wurde. In polnischer Zeit nach dem 2. Frieden von Thorn 1466 bezogen die Woiwoden ihre Einkünfte aus Staatsgütern, die ihnen zugewiesen wurden. Seit 1611 war der Woiwode von Marienburg immer auch Starost von Christburg und das Starosteigut Neuhof diente ihm sowohl als Sitz wie auch zur Bestreitung seiner Aufwendungen.

Nachdem Westpreußen im Zuge der 1. polnischen Teilung zu Preußen kam, wurde Neuhof 1773 Sitz des Domänenamtes Christburg, zu dem 17 Dörfer, Vorwerke und Mühlen gehörten. Zum Königlicher Beamten hier ernannte man Johann Friedrich von Schimmelpfennig.

1905 verkaufte die Besitzerin, Frau Schillinsky, geb. Kluth, Gut Neuhof an eine Familie Brand und zog mit ihrer Tochter nach Berlin, wo sie in der Inflation ihr Vermögen verlor (so der Urenkel Christoph Pawlik, 4. 2. 2014)

Während des Polenfeldzugs 1939 nahm Panzergeneral Guderian im Gutshaus sein Quartier. Dem letzten deutschen Besitzer, Landschaftsrat Rohrbeck, gelang es noch, sich mit den siegreichen Russen zu arrangieren, der nachfolgenden Vertreibung aller Deutschen durch die Polen konnte aber auch er sich nicht entziehen. Immerhin gehörte dann Neuhoff in der Nachkriegszeit zu den gut bewirtschafteten Gütern in Ostpreußen.

Vom Gutshaus haben sich einige ordenszeitliche Bauteile bis in unsere Zeit erhalten: der Keller wies noch die ursprünglichen Gewölbe auf und die Wände im Erdgeschoss waren extrem dick, wobei sich die Fenster in Nischen befanden. Auf diese Mauern setzte man im 19. und 20. Jh. einen Überbau von 2 Stockwerken mit hervorgehobener Mitte auf, den ein Mansardendach nach oben abschloss. Der erste Umbau erfolgte 1905, den zweiten Umbau mit Aufstockung nahm man 1922 vor. [1]

[1] Notiz von H. Rohrbeck, übersandt von Christoph Pawlik