Niebudschen

Krasnogorskoje – Niebudschen/Niebudszen/Herzogskirch

Dieses Dorf befindet sich in einem einigermaßen vernünftigen Zustand. Der alte Ortsname Niebudschen wurde am 17. 9. 1936 in „Niebudszen“ und am 16. 7. 1938 in „Herzogskirch“ geändert.

Im Februar 1945 wurden etliche gestrandete deutsche Zivilisten in Niebudszen/Herzogskirch interniert. Wer in dieser Zeit starb, wurde in einem Massengrab in der Mitte des Friedhofs von Dwinskoje – Warkallen/Roloffseck beigesetzt.

Bereits 1615 existierte eine Kirche aus Holz. Sie musste vergrößert werden und das mündete in einen massiven Neubau um 1693. Dieser hat die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bisher überstanden und verfügt noch über die Eingangstür im Westen, vermutlich über die Glocke von 1797, die im Dach über der südlichen Eingangshalle hängt, und wohl noch über Reste des Altars von 1697 von Isaac Riga. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche als Lagerhalle für Getreide und für landwirtschaftliche Gerätschaften sowie als Fleischverkaufsstelle genutzt.

Nachdem die orthodoxe Gemeinde 2001 die südliche Eingangshalle als Andachtsraum hergerichtet hatte, plant sie, die ganze Kirche für ihre Gottesdienste auszubauen. Zu diesem Zweck sollten als erste Maßnahme die Kirchenfenster neu verglast werden, um die schädlichen Witterungseinflüsse fern zu halten.

Im Mai/Juni 2012 brannte die Kirche aus, vermutlich aufgrund von Brandstiftung. Eine solche soll schon zwei Mal im November 2011 erfolgt sein, jedoch ohne diese traurigen Folgen.[1]

Südlich der Kirche steht noch der Überrest des Kriegerdenkmals für die im 1. Weltkrieg Gefallenen. Es wurde auf Veranlassung der Bezirksgruppe Herzogskirch 1997 wieder hergestellt.

Die Schule in Niebudszen wurde bereits 1621 erwähnt. Sie wurde später zweiklassig und nahm die ersten vier Grundschuljahrgänge auf. Danach mussten die Schüler nach Brakupönen/Roßlinde wechseln.


[1] Info von  Frau Gabriele Joch-Eren, 11. 6. 2012