Das schöne Rathaus auf dem Altstädtischen Markt wurde im Krieg zerstört und die Ruinen danach abgeräumt. Ursprünglich stand hier ein Rathaus seit 1364, das im 16. Jh so stattlich war wie das in Elbing. Im Jahr 2022 begann man an der Stelle des Bauwerks mit archäologischen Sondierungen das Untergrunds, um möglicherweise einen Wiederaufbau zu betreiben. Das Rathaus der einstigen Neustadt beseitigte man bereits um 1900.
Nahe der Katharinenkirche stand als Neubau des 20. Jhs. das Mutterhaus des nach deren Patronin benannten Katharinenordens der Regina Protmann. Das seinerzeit neue Kloster des Mutterhauses in Braunsberg, Regina Coeli, entstand 1904 – 1906 südlich der Katharinenkirche und ist heute Krankenhaus.
Die Reste der gemauerten Ordensburg, deren Entstehung auf das letzte Viertel des 13. Jhs. zurück geht und die sich unmittelbar neben der Katharinenkirche befanden, wurden 1873 für den Neubau eines Lehrerseminars abgebrochen. Heute steht hier inmitten von Grünanlagen nur noch der Torturm zwischen Vorburg und Burg. Auf den Unterbau aus der Anfangszeit setzte man 1320 – 1330 den Mittelteil auf. Das oberste Geschoss kam im 16. Jh. hinzu. In diesem Obergeschoß gibt es eine kleine Kapelle mit zierlichen Spitzbogenarkaden und einer Altarnische. Die dekorativen Gesimse sind eine Zutat beim Bau des Schulgebäudes 1873.[1]
Von den Stadtbefestigungsanlagen ist noch der dicke Pulver- oderRoßmühlenturm westlich der Katharinenkirche erhalten. Er wurde 1505 auf einem Feldsteinfundament mit Ziegeln im gotischen Verband hochgemauert. Der deutsche Name entstand, weil in diesem Turm bei Belagerungen Getreide gemahlen wurde. Unterhalb befindet sich der Stadtgraben, rechts der Schwanenteich und links lag ehemals der botanische Garten mit der “Himmelsleiter”, einer romantischen Stiege, die besonders von jungen Leuten in lauen Frühlingsnächten geschätzt wurde
Das ehemalige Potocki-Stift am botanischen Garten diente nach dem Krieg als Kulturhaus.
Seit 1879 ist Braunsberg Sitz eines Amts- und Landgerichts. Das dem Gerichtsgebäude – nahe der Altstadt – angeschlossene Gefängnis dient unverändert seiner Zweckbestimmung.
Die Neustadt war durch zwei Brücken mit der Altstadt verbunden, nämlich durch die Mühlen- oder Steinbrücke und durch die Kessel- oder Holzbrücke.
Der auf der Neustadtseite gelegener Bau des Bahnhofs stammt aus der Kaiserzeit. Er war für kurze Zeit Endstation der ersten ostpreußischen Eisenbahnlinie aus Richtung Marienburg, die 1852 eröffnet, 1853 dann nach Königsberg verlängert wurde. Dauerhaft Endstation war hier für die 1899 eröffnete Haffuferbahn, die in Elbing startete.
Nahe dem Bahnhof existiert noch das ehemalige Landratsamt von 1908.
Detaillierte Informationen über die Burg in Braunsberg findet man bei Malgorzata Jackiewicz-Garniec/Miroslaw Garniec, “Burgen im Deutschordensstaat Preußen – Pomesanien, Oberland, Ermland, Masuren”, Olsztyn 2009, S. 90 – 98
[1] Malgozata Jackiewicz-Garniec/Miroslaw Garniec, Burgen im Deutschordensstaat Preußen, S. 91 f